Egal ob Neuwagen oder guter Gebrauchter, auf Musik möchte eigentlich niemand so richtig verzichten. Mitunter schaltet man aber nach kurzer Zeit das installierte Gerät freiwillig wieder aus. Mieser Sound, schlechter Empfang, falscher Datenträger, keine Einstellmöglichkeiten und noch viel mehr sorgen für Verdruss. Also, ab zum Elektronikmarkt und ins Internet nach aktuellen Angeboten geschaut. Man sollte sich jedoch VORHER überlegen, was man an Funktionen haben möchte und was man bereit ist auszugeben. Am besten erstellt man sich eine Liste mit den notwendigen Funktionen und zeichnet sich eine Skizze mit den gewünschten Komponenten auf und verdrahtet virtuell. Dazu sollte man nach Selektion der Komponeten die jeweiligen Anschlüsse in die Skizze übernehmen, so sieht man möglicherweise Konflikte und Handlungsbedarf, doch ein anderes Produkt zu kaufen oder einen Adapter in erwägung zu ziehen. Auch sämtliches Installationsmaterial (Kabel, Klemmen, Durchführungen, Sicherungen, etc.) sollte vorgeplant sein, um beim Einbau nicht stoppen zu müssen. Auch sollte man kurz seinen Werkzeugkasten prüfen, ob alle notwendigen Werkzeuge für das aktuelle Vorhaben vorhanden sind. Für den Einsteiger und Fortgeschrittenen Freund und Einbauer mobiler Musik folgend ein paar Grundlagen zu HiFi im Kraftfahrzeug:
Passiv Systeme
Der Einsatz von Passiv Systemen ist der seit Jahren üblichste bei Nachrüstungen oder auch Werksanlagen. Passiv heisst, daß die Frequenzaufteilung über eine Frequenzweiche mit passiven Bauteilen (Spulen, Kondensatoren, Widerstände) statt findet. Die Weiche wird direkt vom Verstärker versorgt und teilt je nach Anzahl der Lautsprecher in mehrere Wege die Signale zu den einzelnen Lautsprechern auf (Einweg- oder Mehrweg-Systeme). Üblich sind 2- und 3-Wege Systeme. Ein 2-Wege System besteht daher aus 2 Lautsprechern pro Kanal, ein 3-Wege System entsprechend aus 3 Lautsprechern pro Kanal. Passivsysteme sind immer mit Verlusten durch die passiven Bauteile behaftet. Klangeinstellungen via Prozessoren oder Equalizern sind hier mit Vorsicht zu genießen, da man nur den kompletten Kanal ändert und immer die Charakteristik der Weiche berücksichtigen muß! Im Übergangsbereich der Trennfrequenzen kann es zu Problemen kommen wenn man bestimmte Frequenzen ändern möchte. Vorteil: Einfach zu verbauen, einfache Endstufe reicht aus, Einstellbarkeit nur begrenzt gegeben (z.B. Hochtönerabsenkung durch schaltbare Filter in Weiche).
Aktiv Systeme
Die Aktiven Systeme zeichnen sich dadurch aus, daß sie an jedem (Endstufen-)Kanal nur einen einzigen Lautsprecher betreiben. Die Einsatz- bzw. Trennfrequenzen werden durch eine elektronisch gesteuerte Weiche (Aktivweiche) vor der eigentlichen Verstärkung festgelegt. Hier gibt es keine Verluste erzeugenden passiven Bauteile zwischen Endstufe und Lautsprecher. Um so ein System zu realisieren sind Endstufen mit Aktivweichen und/oder Headunits mit Aktivweichen notwendig. Alternativ können auch separate aktive Weichen verbaut werden. Der Verkabelungsaufwand ist hier selbstredend höher, jeder Kanal bekommt eine Cinch- und eine Lautsprecherleitung verlegt. Die Einstellung erfordert viel Aufmerksamkeit, sie ist nicht ganz so einfach wie bei passiven Systemen, aber richtig eingestellt hört sich eine aktive Anlage meist wesentlich besser an als eine passive Anlage.
Teilaktiv Systeme
Teilaktive Anlagen verbinden die Vorteile von aktiven und passiven Systemen da wo sie benötigt werden. Um Rearfill zu erzeugen ist es nicht zwingend notwendig diesen Aktiv zu betreiben. Subwoofer werden in heutigen Anlagen ausschließlich aktiv betrieben. Frontsysteme können meist ohne großen Aufwand von einem passiv System auf ein aktives System umgerüstet werden. D.h. bei Teilaktivsystemen verwendet man die Aktivweichen in Endstufen oder Radios oder Prozessoren in Verbindung mit den Passivweichen von den Lautsprechersystemen. Früher hingegen waren die Aktivweichen in einem externen Gehäuse untergebracht, die teilweise so groß waren wie die dazugehörigen Endstufen. Dies machte die Installation noch aufwändiger und teurer.
Koax Systeme
Koax Systeme werden oft als Mehrwege Systeme beworben. Koax Systeme zeichnen sich dadurch aus, daß in einem Mittel- oder Tieftöner die Membran geöffnet ist und auf einer Achse ein Hochtöner koaxial montiert ist. Diese Systeme sind fest miteinander verbunden. Die passiven Weichen dazu sind meist im Gehäuse integriert. Oft ist es nur ein Kondensator, der den Hochtöner schützt. Eher selten findet man eine separate Weiche die dann oft als Kabelweiche ausgeführt ist. Des öfteren findet man Zwittersysteme die eine separate Weiche haben und über besondere Gehäuse den Hochtöner axial zum Mittel-/Tieftöner positionieren lassen oder eben separat wie ein 2-Wege System einbauen lassen. Dies lässt eine sehr flexible Verwendung zu wenn noch nicht 100%ig feststeht wie das System eingebaut wird oder man beim Fahrzeugwechsel das gute alte Frontsystem als Rearfill einbauen möchte aber nur eine Koaxmontage möglich ist. Analog gibt es auch Triax-Systeme die einen weiteren Treiber verbaut haben. Grundsätzlich sollte man aber ein vollwertiges Mehrwegesystem einem Koax-/Triax-System vorziehen. Untereinander vergleichbare Mehrweg-Systeme kosten oft nur wenig mehr.
Kabelweiche
Eine Kabelweiche ist eine einfachst aufgebaute Frequenzweiche die meist nur aus zusammengelöteten Bauteilen besteht (manchmal mit einem Stück Platine) und zum Schutz mit Schrumpfschlauch versehen wird. Diese Weiche hängt in der Zuleitung zum Lautsprechersystem und hat kein eigenes Gehäuse.
Kanal
Ein Kanal ist die Bezeichnung für das Signal, daß einem Lautsprechersystem zu kommt. D.h. links ist ein Kanal und rechts ist ein Kanal. Center und Subwoofer sind ebenfalls Kanäle. Vorne und hinten sind demnach je ein Kanalpaar aus zwei Kanälen links und rechts.
Subsonic Filter
Ein Subsonic Filter ist prinzipiell ein Hochpassfilter. Seine Eigenschaft ist es sehr tiefe Frequenzen von Subwoofer fernzuhalten die den Woofer zu stark belasten gar zerstören würden. Die Trennfrequenz hängt von Chassis, Gehäuseart und Verstärker ab. Subsonic Filter findet man integriert in Aktivweichen von Endstufen und Prozessoren sowie separaten Weichen. Subsonic Filter sind nicht unbedingt als Standartfeature zu finden!
Brücken
Beim Brücken von Endstufenkanälen werden meist zwei Kanäle zu einem zusammengefasst. Je nach Anschluss erkennt die Endstufe selbstständig ob Sie gebrückt laufen soll oder nicht. Brücken heisst also, das die Leistungszweige statt zwei nur einen Kanal darstellen und theoretisch die doppelte Leistung abgeben sollten. Dies geschieht aber meist nicht, oft stehen rund 2/3 mehr Leistung zur Verfügung. Beim Brückenbetrieb sieht dann aber jeder Leistungszweig nur noch die halbe Impedanz. Wird z.B. ein 2-Wege Komposystem mit 4Ohm Nennimpedanz an einer 2-Kanalendstufe betrieben, so arbeitet jeder Kanal mit 4Ohm. Brückt man diese Endstufe nun von zwei auf einen Kanal um z.B. einen Subwoofer zu befeuern der 4Ohm Nennimpedanz hat, so sieht jeder Endstufenkanal der vorher für eine Seite des Komposystem zuständig war auf einmal 2Ohm! Verwendet man jetzt einen Doppelschwingspulenwoofer im Parallelbetrieb so hat der Woofer als ganzes 2Ohm, die Endstufenkanäle sehen jetzt 1Ohm!
Trimode
Trimode ist eine veraltete Technik aus den 90ern um mit zwei Endstufenkanälen ein Lautsprecherpaar und einen Subwoofer zu betreiben. Hier gibt es spezielle passive Weichen die das Stereosignal meist unverändert durchlassen (es gibt auch Varianten mit Hochpass) und die Basssignale zu einem Kanal zusammenfassen und mit einem Tiefpass versehen um nur tiefe Frequenzen an den Subwoofer durchzulassen. Früher waren für diesen Betrieb Endstufen notwendig die dafür explizit freigegeben waren. Diese Art der Frequenzweiche sorgt für extreme ungleiche Belastung der Endstufe. Moderne Endstufen haben damit meist kein Problem mehr. Trimode ist jedoch mittlerweile ohne Bedeutung. Nachteile: Es gibt keine Fadermöglichkeit für Bass und Lautsprechersystem, besondere Endstufen notwendig, weitere separate passive Weiche notwendig
Einbau Lautsprecheradapterringe
Um bei Volkswagen zu bleiben: Bei Golf IV und Co gab es eine neue Art der Gestaltung der Lautsprecherbefestigung in den Türen. Hier wurde in den Lautsprecherkorb ein Adapter-Sockel integriert und mit diesem im Türblech vernietet. Um die Lautsprecher auszubauen, müssen die Niete aufgebohrt werden. Der Lautsprecher ist oft noch mit dem Blech verklebt, man muß etwas drücken und fummeln bis der ab ist. Um normale Lautsprecher verbauen zu können benötigt man Adapterringe. Ohne die geht es nicht. Der Einbaudurchmesser und der Teilkreis entsprechen nicht der Norm und die Einbautiefe passt auch nicht. Diese Adapterringe kann man für etwa 20-25€ im Handel erwerben. Der Selbstbau aus Holz oder Metall ist machbar, aber in anbetracht des Aufwands und der guten Qualität der Kunststoffringe uninteressant. Es liegt auf den ersten Blick nahe die neuen Lautsprecher samt Adapter zu vernieten. Aber hier benötigt man eine sehr dünne Nietzange und hat immer noch Probleme die Niete gescheit zu verarbeiten. Bei Demontage braucht man wieder Bohrmaschine/Akkubohrer um die Niete auszubohren. Einfacher ist es sich M5er Schrauben mit Zylinderkopf (Innen- oder Aussensechskant) samt Muttern und Unterlegscheiben zu organisieren. Die Schrauben samt Unterlegscheibe steckt man von hinten nach vorn durch. Nun schraubt man von vorn die Muttern samt Scheiben auf und hält von hinten gegen. Danach setzt man den Lautsprecher ein. Eine andere Variante für Faule die bereits montierte Lautsprecher mit Ringen haben (z.B. aus einem anderen Auto) sieht so aus: Man steckt die Schrauben wieder von hinten durchs Türblech. Damit die Schrauben zur Montage halbwegs fest sitzen, klebt man z.B. mit Kreppband die Schraube fest. So sind die Schrauben etwas fixiert und man kann den Ring samt verschraubten Lautsprecher aufschieben und Schraube für Schraube mit Mutter und Unterlegscheibe versehen. Festziehen. Fertig!
Radioanschluss
Bei vielen Modernen Radios und oft in Kombination mit neuen VWs gibt es bei Ungeübten Probleme beim Radioanschluss. So funktioniert das Radio meist, aber nach dem Ausschalten verliert es sämtliche Einstellungen. Die meisten modernen Radios müssen zwingend auf Zündungsplus angeschlossen sein, auch wenn keine Zündungsfunktion vorhanden und/oder gewünscht ist. Bei modernen VWs sind jedoch abweichend von der ISO Norm Dauerplus und Zündungsplus vertauscht. Dementsprechend bieten die meisten Radiokabelbäume fertig vorkonfektionierte Stecker in der Zündungs- und Dauerplusleitung, die sich mit wenigen Handgriffen trennen und über kreuz vertauschen lassen. Alternativ oder bei nicht Vorhandensein dieser Stecker, kann man entweder den Stecker des Radiokabelbaums oder des Fahrzeugkabelbaums umklemmen. Dies kann man mit einer Spezialzange oder einem kleinen Schlitzschraubendreher erledigen. Man sticht dazu von der einzusteckenden Seite her entlang des jeweiligen Pins an und drückt den Widerhaken zusammen, so daß das Kabel rausfällt. Danach die Pins wieder etwas aufbiegen und entsprechend vertauscht einstecken.
Radioeinbau mit Adapter
Was früher einfach war, wird heute nicht komplizierter. Früher gab es im Prinzip nur einen Radioschacht, der war überall gleich. Nicht ganz, Käferfahrer wissen, bis '67 war der Schacht kleiner, manche Fortschritlichen besitzer sägten daher kurzerhand die Öffnung auf um ein 1-DIN Radio einzusetzen. Da wir beim Thema sind, früher hatten einfache Radios einen genormten Ausschnitt nach DIN. Extravagantere Radios mit Navigation und Monitor die in den letzten 15Jahren etabliert wurden sind auch standartisiert und genau doppelt so hoch wie die einfachen. Daher die Bezeichnung 1-DIN oder 2-DIN Schacht. Die Modernen Fahrzeuge haben oft eine sehr futuristische Anmutung was das Radiodesign angeht, da ist nix mehr gerade, alles ist rund und gebogen und ins Armaturenbrett eingepasst. Doch in den allermeisten Fällen gibt es passende Lösungen in Form von Adaptern, denn hinter dem Radio ist der Platz für 1- oder 2-Din Radios. Diese Einbauadapter liefern den optischen Abschluss und den Einbauschacht in einem. Die haptische und optische Qualität ist nicht immer bei allen Anbietern gleich passend zum Fahrzeug. Dem 08/15 Fahrer wird es möglicherweise nicht auffallen, Perfektionisten würden hier mit etwas Farbe, Folie, Flock oder Softlack nachhelfen. Auch passt so mancher Adapter nicht 100% bezüglich Spaltmaße und Formgebung. Hier heisst es also ggf. ausprobieren. Die Adapter sind je nach Fahrzeug unterschiedlich aufwendig und kosten meist zwischen 5€ und 40€, wobei es mittlerweile nach oben wie immer gefühlt keine Grenzen mehr gibt. Die Adapter sind also kein Grund auf ein neues Radio zu verzichten. Problematisch ist dabei eher die Tiefe der Radios, aber dies hat nichts mit den Adaptern zu tun und ist eher ein fahrzeug- und/oder radiospezifisches Problem.
Kabel
Sämtliche Leistungsabhängigen Kabel sollten so dick wie möglich aber so (mindestens) dünn wie nötig sein. Bei Kabelquerschnitten werden oft die benötigten Querschnitte theoretisch nur auf die Verluste der Länge berechnet. Leider ist dies nicht ausreichend. Ein Fahrzeug ist täglich mit der Witterung in Kontakt. D.h. sie sind mal geringerer, mal höherer Luftfeuchtigkeit und Temperaturen ausgesetzt. Und das auch im Fahrzeuginneren. So mag die Auswahl der Querschnitte im ersten Jahr noch OK sein, aber im zweiten wundert man sich, warum die Anlage früher frischer klang, mehr Bums hatte, das Licht nicht geflackert hat, usw. Die Kabel sind im Laufe der Zeit oxidiert. Durch Oxidation geht Querschnitt verloren. Das gleiche gilt für sämtliche Kontaktstellen, also auch Stecker. Hier sollte auch regelmäßig nach dem rechten gesehen werden, ob sich nicht doch etwas losgerappelt hat und noch fest auf dem Kabel sitzt. Von vornherein größere Kabelquerschnitte zu verwenden hat ebenfalls noch den Charme für mehr Leistung etwas gewappnet zu sein. Klar hängt es dann wieder vom neuen Verstärker ab. Natürlich muß man auch auf die Einbaubedingungen achten, nicht in jedem Fahrzeug bekommt man gleich gut 35mm² verlegt. Hier hilft es oftmals weiter 2x20mm² zu verlegen. Dicke Kabel minimieren den Leistungsverlust, denn je mehr Spannung am Verstärker ankommt, desto besser für die Leistung. Die Leistung setzt sich bekanntermaßen aus dem Produkt von Spannung und Stromstärke zusammen. Allzu oft wird die Masseleitung bei HiFi-Installationen vergessen. Als Grundregel gilt es sich zu merken: Alle Querschnitte die von der Batterie weggehen müssen auch wieder zurückkommen! D.h. wer eine 35mm² Leitung als Versorgungsleitung legt, sollte zusätzlich eine 35mm² Leitung von Masse zurück auf die Batterie legen. Dabei auf gut gefettete und blanke Kontakte achten! Als Faustformel für den Langzeit-Einsatz (Nachrüstung!) im Automobil sollte gelten, daß vom benötigten Querschnitt der nächst größere gewählt werden sollte, z.B. 8mm2 benötigt, 10mm2 sollten gekauft werden. Der Preisaufschlag ist in bezug zum Gesamtsystem gering und rechtfertig keinen Ersatz in 4Jahren wenn Kabel zu stark oxidiert sein sollten.
Einbau-TIPP: Insbesondere im Motorraum installierte Kabel sind sehr hoher Korrosionsgefahr ausgesetzt, daher sollte man hier aktiv beim Einbau mit dem schützen anfangen. Die üblichen Verdächtigen sind Sicherungshalter und die Anschlüsse an der Batterie. Es empfiehlt sich die Öffnungen mit einfachem Mehrzweck-Fett zuzuschmieren (z.B. Esso Beacon EP2, Total Multis EP2, etc.). Dies sorgt dafür, dass der Luftsauerstoff nicht das Metall im Kabel und dem Sicherungshalter angreifen kann. Auch kann es nicht schaden, die Kontaktstellen vorab mit einem hochwertigen Öl wie z.B. Total LUBRA Metallic oder Caramba SUPER einzureiben. Wichtig ist auch Wasser aussen vor zu lassen, daher auch an Verschraubungen und Öffnungen ordentlich Fett rein. Das gleiche gilt natürlich auch für Kabelschuhe oder offene Kabelenden. Ein Tropfen Öl bewirkt auf Dauer gesehen kleine Wunder.
Sicherungen
Generelle Grundregel der HiFi-Installation im Auto: Die Absicherung einer zusätzlichen Stromleitung muß innerhalb der ersten 30cm erfolgen. Kleine Anlagen kann man mit den überall erhältlichen Glasrohrsicherungen und entsprechenden Sicherungshalter absichern. Größere Anlagen sollte man dann schon eher mit modernen Flachstreifensicherungen (ANL) ausrüsten. Diese sind weitaus leistungsfähiger und haben einen geringeren Übergangswiderstand. Zudem sind diese Halter auch für größere Kabelquerschnitte erhältlich. Jedoch kosten die ANL-Sicherungshalter etwa das dreifache eines Glasrohr-Sicherungshalters. Die Erfahrung zeigt, das (egal welcher Hersteller) die Glasrohr-Sicherungshalter nicht so stabil sind, wie die ANL-Sicherungshalter. Genrell bleibt zu erwähnen, daß aus Gründen der Stabilität der Sicherungshalter (egal welche Ausführung) befestigt werden sollte. Die Kabelkräfte dürfen nicht unterschätzt werden! Da der Sicherungshalter das starrste Element in der Kette ist, bricht dieser als erstes. Wer z.B. im Kofferraum ein dickes Kabel (z.B. 50mm@² ) auf vier dünnere (z.B. 4x10mm²) verteilt um vier Verbraucher zu versorgen, muß diese hier ebenfalls separat absichern. Die Hauptsicherung muß hier der Gesamtsumme der einzelnen Sicherungen entsprechen.
Pufferkondensator
Um bei Spitzenbelastung des Stromnetzes im Auto Komponenten vor Zerstörung zu schützen und Ausreichend Leistung zur Verfügung zu haben, kann man große Pufferkondensatoren verbauen. Die derzeit handelsüblichen Größen liegen zwischen 0.5 und 2 Farad. Mittlerweile gibt es auch schon erste Kondensatoren mit 5 oder 10Farad, einige Exoten haben noch mehr. Die Frage der bezahlbaren Notwendigkeit stellt sich hier natürlich. Pufferkondensatoren erhöhen nicht die Leistung der Endstufe/n! Ein Pufferkondensator sorgt dafür, daß das Bordnetz stabilisiert wird. Der Kondensator gleich durch seine gespeicherte Energie kurzfristig benötigte Energiespitzen aus bzw. beugt einem einbrechen der Leistung vor. Ein Kondensator speichert jedoch nicht wie eine Batterie lange Energie, sondern nur kurzfristig, aber kann diese Energie sehr schnell aufnehmen und abgeben, schneller als jede Batterie. Ein Kondensator ohne Batterie funktioniert nicht und ist kein Ersatz! Ein Pufferkondensator sollte maximal 30cm Kabellänge vom Verbraucher entfernt montiert werden. Eine Verteilung auf mehrere Verbraucher ist möglich. Man sollte aber beachten, daß man damit zwei Sicherungskreise kurzschließt. D.h. man muß nach dem Pufferkondensator einen Sicherungsblock bzw. -verteiler verwenden. Man sollte die benötigte Pufferleistung so auslegen, daß man leicht überdimensioniert ist. Eine zu starke Überdimensionierung (z.B. statt benötigter 1Farad werden 5Farad verbaut) macht keinen Sinn und kostet nur Geld.
Dämmung
Eine gute Dämmung ist das A und O einer guten HiFi Anlage. Es ist sinnlos Verstärkerleistung in die Lautpsrecher zu pumpen, um die Fahr- und Nebengeräusche zu übertönen. Selbst ohne HiFi an Board ist es eine Wohltat, wenn man sich nicht mit lästigen Umgebungsgeräuschen rumärgern muß. Im ersten Schritt beschränken wir uns auf zusätzliche geräuschreduzierende Maßnahmen in Bezug auf das, was beim Passagier ankommt. Da wir hier nicht in der Fahrzeugneuentwicklung sind, ist es schwer hier z.B. etwas an der Geräuschentwicklung aus dem Fahrwerk oder von der Karosserie (Windgeräusche) zu machen. Auch die Reifenwahl lassen wir aussen vor, gerade bei Anforderung nach Hochleistungsreifen ist dies ein zweischneidiges Schwert.
Generell muß man beim Thema Dämmung die Punkte Luftschall und Körperschall unterscheiden. Um Hohlräume akustisch zu entkoppeln ist die sinnvollste und einfachste Methode diese mit Dämmwolle auszukleiden. Hierbei muß nicht mal das gesamte Volumen vollständig ausgefüllt sein. Weniger als 30% sollte es nicht sein. Ein anderer Ansatz ist, das Gehäuseinnere mit Schaumstoffmatten auszukleiden. Um aus Resonanz resultierende Vibrationsgeräusche zu minimieren, müssen je nach Fahrzeug und Geometrie Teile abgebaut und behandelt werden. Um die Resonanzfrequenz zu beeinflussen kann man meist nur das Gewicht des Teils anpassen. In den seltensten Fällen kann man das Gewicht ausreichend reduzieren, erhöhen geht jedoch verhältnismäßig einfach. Die Steifigkeit des Teils lässt sich auch nur schwer beeinflussen. Aber durch Einsatz von pastosen Stoffen, die z.B. per Pinsel aufgetragen werden, kann man das Gewicht und auch die Steifigkeit erhöhen (siehe unten). Am einfachsten kann man sich dabei das Türblech vorstellen. Dies ist meist glatt und unstrukturiert und dementsprechend schwingt es leicht mit. Eine Dämmpaste aus dem HiFi Bereich wird mehrere mm dick aufgetragen und härtet gut aus.
Nun nehmen wir Platz! Bevor aber irgendetwas modifiziert wird, heisst es Probehören! Sowohl mit als auch ohne Musik um Störquellen zu finden. Als nächstes sollte man sich zuerst am Objekt der Wahl genau umsehen, wo man wieviel Spielraum hat, wo etwas geändert werden kann und wo man besser die Finger von lassen sollte. Nicht jedes Fahrzeug ist gleichermassen gut geeignet und zugänglich. Gerade bei modernen Fahrzeugen ist das zerlegen äußerst müssig und langwierig und ist mit Beschaffung und Verwendung von neuem Installationsmaterial verbunden (z.B. Clipse, Nieten, Halter, Leisten, etc.)
Blechteile (auch Hohlräume) sollten nach Möglichkeit von einer, am besten von beiden, Seiten mit einer Dämmmasse gestrichen oder gespritzt werden. Die Verwendung von Dämmmatten lohnt nur bei größeren und einigermaßen ebenen Flächen. In den Eckbereichen kann man diese nicht gescheit verarbeite, hier ist wieder Streich- oder Spritzware gefragt. Ob Streichen oder Spritzen ist fast eine Philosophiefrage. Beides erfordert etwas können um beides gleichwertig verwenden zu können. Anfänger können beides nicht!
Vorteile Spritzen: sehr schnelles Verfahren, für verschiedene Positionen geeignet, kann durch Druck und ggf. mit Düsenaufsätzen in Hohlräume und schlecht zugängliche Bereiche spritzen
Vorteile Streichen: Abkleben selten notwendig, kann gezielt sofort dicker aufgetragen werden, sehr gut bei kleinen Bereichen, Arbeitsmaterial kann durch günstigen Preis einfach entsorgt werden, keine aufwändige und teure Reinigung notwendig
Damit ist das Blech schon ein mal weitestgehend ruhig gestellt und schwingt weniger mit. Um etwaigen Rostbefall vorzubeugen sollte man vorher nach Beschädigungen und Rost ausschau halten. Kanten und Falze behandel ich immer mit Korrosionsschutz. Ein vor der Dämmaktion aufgebrachter Korrosionsschutz auf Fettbasis kann nicht schaden. Man beachte nur, daß es Haftungsprobleme je nach Material und Temperatur geben kann. Bei 15°C mag es halten, bei 40°C aber fängt es an weich zu werden und das Dämmmaterial hält nicht mehr. Bei Falzen ist dies im akustischen Fall nicht so kritisch. Korrosion ensteht meist zu erst an den Falzen, nicht flächig. Eine Korrosionsschutzbehandlung auf den Flächen ist zwar gut gemeint, bringt aber keinen Vorteil.
Je nach dem ob dort ein Hohlraum existiert, kann weiter mit Schaumstoff oder Wolle gearbeitet werden. Zwischen Blech und Verkleidungsteilen lässt sich Schaumstoff in Matten oder Folienform gut verarbeiten. Am saubersten geht dies mit selbstklebenden Materialien. Sollte dies nicht verfügbar sein, so geht es auch mit Doppelseitigem Klebeband. So wird weiterhin eine satte gedämpfte Auflagefläche für die Verkleidung geschaffen. In Hohlräumen die keine Wasserablauf- und/oder Belüftungsfunktion besitzen, kann bedenkenlos Dämmwolle verwendet werden. Sollte dort Wasser im Spiel sein, so kommt es auf die Menge an. In diesem Fall kann ggf. Dämmwolle auf Viskosebasis verwendet werden. Feuchtigkeit ist aber immer ein Problem wenn sie gehalten wird. Konstruktiv gibt es halt Lösungen die Hohlräume als Ablaufweg nutzen, egal wie gut oder schlecht dies ist.
Ein anderes Thema sind Klappergeräusche. Oft kann man Teile nicht anders befestigen als sie ab Werk verbaut sind. Da hilft es nur sich Gedanken zu machen und sich das Teil genau anzuschauen. Man kann sehr gute Ergebnisse mit PU-Montagekleber erzielen, aber die Demontage wird schwer bis unmöglich. Es gibt zwar auch Montage-Kit der nicht aushärtet, aber dieser ist nicht so flexibel einsetzbar wie der verhältnismäßig flüssige PU-Kleber. Manchmal hilft es schon, wenn man einen Spritzer Silikonspray benutzt, jedoch ist dies selten eine Dauerlösung, so dass man alle paar Monate nachölen muß oder alternativ das entsprechende Teil ausbauen und an der Kontaktfläche etwas bearbeiten (z.B. abschleifen, anrauen). Dazu kommt die Gefahr, daß dies Flecken gibt. Beim manchen Teilen hat man die Chance und kann z.B. Flauschband um Haltenasen kleben. Als Alternative bietet sich Filz-Stoff an den man als Ballen gewickelt kaufen kann und sich damit für die großflächige Verarbeitung eignet. Es kommt auch immer wieder vor, daß sich originale wie nachgerüstete Kabelstränge durch klappern bemerkbar machen. Bei neuen Autos ist dies oftmals bereits ab Werk durch eine stoffartige Ummantelung gelöst. Lautsprecher sollten immer gut befestigt sein um ein Mitschwingen zu vermeiden. Durch mitschwingen entstehen Kompressionsverluste. Die Membran soll die Luft anregen und nicht den Korb bzw. das Gehäuse in dem der Lautsprecher sitzt. Der Lautsprecher sollte gut verschraubt werden, ggf. muß ein stabilisierender Montagering aus Holz oder Aluminium verwendet werden. Auch ist es sehr wichtig, dass der Lautsprecher dicht eingebaut wird. Hierfür eignen sich mitgelieferte Schaumstoffbänder oder Ringe. Sollte nichts dergleichen im Lieferumfang gewesen sein, so kann man sich mit Meterware oder Plattenware selbst etwas passendes schnitzen.
Anlage Einpegeln/Einstellen for Beginners
Zur Einstellung: dreh den Bass EQ auf null. Die Übernahmefrequenz erst mal grob auch 80Hz einstellen (für Heck und Sub). Dann das Hecksystem einpegeln. Radio etwa 3/4 aufdrehen und dann am Verstärker Gain bis es anfängt zu verzerren und etwas wieder zurück einstellen. Dann das gleiche Spiel mit dem Woofer. Nun stellst du die Übernahmefrequenzen ein. Den Woofer erst mal niedrieger einstellen und dann aufdrehen bis er sich gut anhört, beim Hecksystem andersrum bis es verzerrt. Allerdings musst du etwas aufpassen, denn dein Hecksystem lässt nicht allzu tiefe Frequenzen mit ordentlichem Pegel zu. Ich denke du wirst es irgendwo um 150hz abtrennen. Den Woofer soweit oben spielen zu lassen hört sich nicht so toll an, da musst Du halt schauen ob es passt oder ob doch nicht ein ordentliches 16er oder 6x9" Oval System rein soll. Doch ich würde lieber ein gutes Frontsystem verbauen. HPF und LPF bzw. Hochpass/Tiefpass (nicht Hochbass oder Tiefbass wie manche gerne sagen, hat mit Bass nix zu tun) heisst, daß beim HPF nur "hohe" Frequenzen durchgelassen werden, also das was über der eingestellten Frequenz liegt. Beim Tiefpass umgekehrt. Ein Bandpass kombiniert beides, lässt also nur ein bestimmtes Band an Frequenzen durch. Flankensteilheit heisst, wie schnell das Signal pro Oktave an stärke abnimmt. 12dB entsprechend doppelt so stark wie 6dB. Aber die Werte sind in aller Regel fix. Bei der Einstellung kommt es drauf an, daß die Lautsprecher alle zusammen entsprechend gleich Laut spielen, sonst kann es passieren, daß dein Bass immer viel zu präsent ist oder gar nicht vom Pegel her zur restlichen Musiklautstärke passt und viel zu leise spielt. Daß das Radio dabei zu 3/4 aufgedreht sein soll hat den Hintergrund, daß du nur so den maximalen Pegel bei dem noch nichts verzehrt bei 3/4 liegt und du bei leisen Aufnahmen noch etwas "Fleisch" zum drehen hast um auf die gewohnte gleiche Lautstärke zu kommen. Die Anleitung soll halt für jemanden sein, der sich mit der Materie beschäftig und Anhaltswerte sucht für den Einstig und dem die Erfahrung fehlt. Daher meine Empfehlung bei 80Hz zu starten. Danach kann man feintunen. Daher auch der Rat ruhig mal etwas zu experimentieren, aber immer mit Vorsicht was den Pegel angeht. Was den Fader angeht (also ob man lieber Musik von vorne oder hinten oder "Raumklang" hat) muß jeder für sich entscheiden was er mag. Generell die Empfehlung, die Musik kommt von vorne, von hinten wird unterstützt.
TV-Adapter
Die sog. TV-Adapter werden i.d.R. nur bei originalen Werksradios mit Navigationsbildschirm benötigt. Dieser Adapter simuliert dabei meist einen originalen TV-Tuner. Teilweise muß dieser Eingang noch an der HeadUnit codiert werden. Bis vor wenigen Jahren waren die TV-Tuner ab Werk nur für "normalen" terrestrischen Empfang geeignet. Da es in Deutschland kaum Programme dafür gab, war die Nutzung eigentlich uninteressant. Mit dem Start von DVB-T änderte sich dies. Aber nicht nur Fernsehen lässt sich damit. Man kann auch weitere Video-Quellen wie DVD-Player oder Spielekonsolen anschliessen. Auch die Integration eines Car-PC in die OEM Optik lässt sich somit realisieren. Je nach Fahrzeug benötigt man aber noch weitere Hardware oder Software Patches um während der Fahrt das simulierte TV-Bild zu sehen. Bei den meisten Fahrzeugen wird das TV-Bild ab 5km/h aus Sicherheitsgründen abgeschaltet. Wer jedoch den DVD-Player nur als Host für eine USB-Festplatte zum abspielen von Musik benutzt, kann während der Fahrt nicht mehr einzelne Lieder anwählen. Den Grundsätzlich ist dies nicht anderes als nach anderen Radiosendern oder CDs zu suchen. Die Funktion "TV-Bild während der Fahrt" wird gemeinhin auch als Video in Motion (VIM) bezeichnet. Wie bereits erwähnt löst jeder OEM dies anders und dies durchaus auch wieder in jedem Modell verschieden. Daher gibt es kein allgemeingültiges Rezept für VIM.
Neue Medien
Die CD bietet nach wie vor den robustesten Umgang als Musikquelle im Auto. Wer seine originale für den Einsatz im auto kopiert ist auf der sicheren Seite (Diebstahl). Trotzdem gibt es genug Gründe moderne "Datenträger" wie Festplatten, SD-Cards, Mobiltelefone, DVD Player, Spielkonsolen, PCs (Car-PC, netbook, Laptop), mobile MP3 Player, etc. einzusetzen. Hier gibt es mehrere wege und wie immer ist es auch eine Frage des Budgets, wieviel man ausgeben möchte. Für diejenigen, die die originale Optik des Armaturenbretts beibehalten wollen, gibt es nicht viele Alternativen. Es gibt bei den höherwertigen Werksanlagen meist die Möglichkeit den CD-Wechsler Anschluss als Eingang für ein externes Abspielgerät zu nutzen. Die Steuerung erfolgt dabei über das Abspielgerät. Wer den gewohnten Komfort, die Bedienung übers Radio, beibehalten möchte, muß meist mit Kompromissen leben. Es gibt Adapter, die über den CD-Wechsler Anschluss es erlauben, Musikdateien und Verzeichnisse im MP3 Player zu durchblättern. Allerdings ist dies auf 99Dateien pro Verzeichnis beschränkt. Andere Anbieter haben separate Bedienelemente zur freien Befestigung im Programm. Volkswagen und Audi haben in aktuellen Modellen eine line-in buchse bereits ab Werk bestellbar im Programm. Diese lässt sich im Regelfall einfach nachrüsten. Wer eine originale Anlage mit Navigation und Bildschirm besitzt, hat oft die Möglichkeit, hier weitere Quellen anzuschliessen. Oft sind ungenutzte Eingänge von TV-Tunern vorhanden. Hier kann man DVD Player und Spielkonsolen anschliessen. Die notwendigen Adapter sind aktiver Natur und simulieren den TV-Tuner. Eine weitere Möglichkeit ist, einen PC als Quelle anzuschliessen. Die Bedienung ist dabei das grösste Problem. Hier gibt es z.B. die Möglichkeit Fernbedienungen als Eingabegerät zu nutzen. Die Einrichtung und installation ist dabei jedoch sehr aufwendig und sollte nur durch erfahrene Benutzer geschehen. Einen PC im Auto zu betreiben ist prinzipiell kinderleicht, jedoch gibt es einige Dinge zu beachten, um lange ein stabiles System zu betreiben. Mittlerweile sind kaum noch Grenzen gesetzt um Musik im Auto zu geniessen. Es gibt eine Hand voll Firmen, die passende Adapter im Programm haben um alles miteinander zu kombinieren. Natürlich kennt das Autohaus so etwas nicht, denn die haben es nicht im Programm und man möchte ja seine eigenen, teuren und technische oft alten Geräte verkaufen. Aus Sicht des Fahrzeughersteller ist dies verständlich, man möchte keine unausgereiften Produkte auf den Markt werfen. Jedoch wartet man immer mit der Entwicklung, bis ein Markterfolg vorhanden ist. Bis das Produkt im Handel erhältlich ist, ist schon die nächte Generation vorhanden und das neue Produkte veraltet. Hier herrscht nach wie vor Handlungsbedarf. Sowohl bei den Entertainment Herstellern als auch bei den Fahrzeugherstellern. Bis dahin: Man sollte nur eine Vorstellung davon haben, was man haben möchte und ob man ggf. mit Kompromissen leben kann. Es lässt sich so ziemlich alles realisieren!
Radios für Youngtimer und Oldtimer
Was bei modernen Fahrzeugen oftmals schon für Kopfschütteln sorgt, ist bei den älteren Semestern umso dramatischer. Denn das Problem ist nicht ohne. Für Oldtimer gibt es mittlerweile brauchbare Lösungen umgerüsteter Originalradios oder Re-Makes von alten bekannten Geräten (z.B. Becker Mexiko). Jedoch möchte diese Anmutung nicht so recht in einem Youngtimer aufkommen. Erst recht nicht, wenn es z.B. in diesen Fahrzeugen ab Werk nie Radios mit zwei Drehreglern gab. Bei einer absoluten Retro-Karre von 1983 mit viel Chromzierrat, ein Überbleibsel der 70er, brauner Innenausstattung und Automatik mit Wackeldackel mag das ja ganz nett aussehen, beim gut gepflegten Gebrauchtwagen der späten 80er und 90er mag so ein Radio rein gar nicht passen. In den späteren Modellen passen also all die "neuen alten" Radios optisch nicht rein. Hier würde ich eher auf das Programm der OEMS aus den 90ern oder gar 2000ern gucken. Ein Gamma aus nem Golf IV sieht auch im IIer Golf nicht so verkehrt aus. Dort lassen sich Blaupunkt CD-Wechsler anschliessen und auch andere externe Quellen, teilweise steuerbar finden dort Kontakt. Hier gibt es mehrere, teils nur bedingt zufriedenstellende, Lösungen am Markt. Siehe auch zuvor "Neue Medien".
Wenn der jeweilige OEM auch hier keine echte Alternative bietet, dann würde ich nach guten gebrauchten Radios aus den 90/2000ern Ausschau halten, Pioneer, Alpine und Kenwood hatten durchaus sehr ansprechende Radios im Programm. Diese lassen sich oftmals auch schon z.B. über AI-Bus, Adapter-Boxen oder weitere Inputs mit modernen Medien versorgen.
Retro Optik mit Hightech?!
Mal ehrlich, wer hat das Stammtischgebrabbel a la "Der Motor macht genug Musik, da brauch' ich kein Radio" oder "Die Musik kommt von hinten aus x-zylindern" nicht schon bis zum abwinken gehört? Genau, die die solche Sprüche loslassen, dürfen nun gerne weiterklicken. Denn nun heisst es Stil bewahren! Zu einer gelungenen Ausfahrt gehört es auch stilechte Musik zuhören. Spätestens im nächsten Stau ist man froh etwas Gedudel dabei zu haben. Hätte man doch den Verkehrsfunk nur eingeschaltet… Man mag es kaum glauben, aber einige ältere Radios bieten doch die Funktion des Verkehrsfunks an. Selbstredend muß hier der Fahrer entscheiden. Auch darüber, was er denn hören möchte. Denn in manchen Regionen Deutschlands ist der Rundfunk auf einem äusserst ärmlichen Stand. Von extremen Kindergartengeaffe auf 5Sendern zu übelst langweilig literarischen Ergüssen ist alles vertreten. Da ist man froh die gute alte MC (music cassette oder auch Musik Kassette) einlegen zu dürfen. Dumm nur, wenn man kein Gerät mehr zum bespielen besitzt oder das Laufwerk im Radio den Geist aufgibt und ein Band nach dem anderen frisst. Doch was tun?
Viele ältere Radios OHNE Cassette haben einen klassischen Eingang für externe Geräte. Früher hat man hier Kassettenspieler oder Plattenspieler angeschlossen. Als Anschlussbuchse diente ein mehrpoliger DIN-Stecker mit 6-8 Pins. An diesen lässt sich selbstverständlich jedes andere Gerät wie ein MP3-Player, Disc-Man, Mobiltelefon oder ein weiteres (moderneres) Autoradio anschliessen. Manchmal findet man im Handel noch passende Adapter, doch oftmals sind diese schon aus dem Programm genommen. Der ein oder andere hat sie auch schon wieder ins Programm aufgenommen, jedoch mit einem satten Preisaufschlag. Für die meisten Angebote werden gerne 25€ plus Versand berechnet. Wer nicht gerade das erste mal Kabel lötet, kann sich für 5-7€ den Adapter selbst bauen. Oftmals kostet der Adapter ausser der Arbeit gar nichts, weil in irgendeiner Kabelkiste noch passende Stecker rumliegen oder Opas alte Musiktruhe zufällig nicht mehr funktioniert und den passenden Adapter besitzt.
OK, liebe HiFi Fans, Defibrilator abschalten, dieser Rat gilt nur für die, die sowieso die Original Lautsprecher von 1958 verwenden und bereits 1982 gegen die letzten Made in Germany Komponenten mit ähnlicher Spezifikation getauscht wurden. Hier treibt das alte Blaupunkt Radio alleine die Spulen an. Da kann man auch alte Kabel verwenden. Störquellen wie Handbremshebelsteuergerät und Navigationsrechner die eine Schirmung erfordern, gab es damals sowieso nicht. Zumal der ein oder andere "moderne" Adapter auch keinerlei Schirmung besitzt und die billigsten angespritzten Cinch und Klinken Stecker spendiert bekommen hat. Wer hier gerne moderne Technik in altem Gewand haben möchte, greift entweder auf den Service spezialisierter Firmen zurück oder übt sich im Selbstbau. Der Selbstbau ist auch kein hexenwerk, hängt jedoch stark von den Wünschen des Anwenders respektive Besitzers ab. Realisierbar ist gurndsätzlich alles. Die heute verfügbaren Komponenten der Elektronik bieten hervorragende Möglichkeiten bei akzeptablen Preisen. Nur was ist akzeptabel? Wie erwähnt, ist es einigen Besitzern schon zu viel, 30€ für Adapter auszugeben. Den Fidelisten kann es nicht gut genug sein, mehrere Hundert Euro gehen hier gerne drauf. Und man hat noch keine Quelle gekauft (wenn man denn keine (mobile) besitzt) und unter Umständen ist auch kein klassisches Radio vorhanden. Der Markt für die alten Radios wird zunehmends überschaubarer bzw die Preise ziehen an. Und oft kann man die Radios nicht testen. Für den radikalen Umbau, sprich entkernen und neu aufbauen, ist es einerseits zu schade, andererseits vollkommen unnötig funktionierende Komponenten zu haben und dafür den Preis für funktionierende zu bezahlen.
Wo kommt die Mucke her? Oder warum das nachgerüstete Radio doch passt!
Es gibt zwei Lager, wenn es darum geht, von wo die Musik kommt. Die einen behaupten steif und fest, beim Konzert kommt die Musik schließlich auch von vorne. Die anderen sind der Meinung von hinten klingt es besser. Beide Seiten sind auf dem Holzweg. Mein Standpunkt: Man darf es nicht eindeutig zuordnen können! Um den Konzertfreunden noch weiter den Wind aus den Segeln zu nehmen: Es gibt Musikarten, wo es keine klassischen Konzerte gibt. Es gibt Musikarten, wo bei einem "Konzert" (nennen wir es Event) die Musik von mehreren Orten kommt. Bei großen Konzerten wird neben der Beschallungsanlage zusätzlich auch "weiter hinten" beschallt, was wiederum auch Auswirkungen auf die Zuhörer Vorne und erst recht in der Mitte hat. Desweiteren darf nicht vergessen werden, Musik wird eher selten auf einem Konzert "produziert", sondern im Studio. Stichwort: SurroundSound... Und ja, die Hauptquelle kommt von vorne.
Während man zu Hause oft verhältnismäßig einfach seine HiFi-Anlage aufbauen und abstimmen kann, ist dies im Fahrzeug eine echte Herausforderung. Natürlich bereiten in der Wohnung auch der Platz und bereits vorhandere Einrichtungsgegenstände Probleme. Die hässliche Vase, das Regal und der Kratzbaum der Katze lassen sich einfach umstellen, einlagern oder entsorgen. Die Lautsprecher kann man auf dem Boden, dem (extra angefertigtem ) Regal, neben dem Fernseher, etc. verstauen und ausrichten. Auch kann man die oft schwarzen Komponenten in fertige Schränke stellen, passend vom Hersteller, vom Spezialisten oder aus dem schwedischen Möbelhaus - die wenigsten haben völlig ins Haus integrierte Geräte.
Ungünstige Einbauöffnungen für Tief- und Mitteltöner im Fußraum, neben Sitzen, etc. und ungünstige Abstrahlwinkel und -höhen für Hochtöner sind wenn überhaupt nur mit erheblichem Aufwand auszubügeln. Hier wird der Grundstein gelegt, wie aufwendig eine Anlage sein soll. Viele Komponenten einzubauen ist nicht besonders aufwendig. Diese aber ordentlich zu verstauen, kann schon bei einer normalen Anzahl an Geräten eine echte Herausforderung sein. Durch immer mehr Technik und bereits weit ausgeschöpftem Bauraum durch den Fahrzeughersteller, gibt es noch weitere Tücken.
Bei vielen neuen Fahrzeugen gibt es keine klassischen Einbauschächte (DIN-Einbaurahmen) mehr. Teilweise gibt es den Rahmen noch, aber davor sitzt eine spezielle Frontblende (siehe Oben). Immer häufiger trifft man aber auf besondere Einbauöffnungen der Fahrzeughersteller. Für beide Fälle gibt es aber Einbauhilfen in Form von speziellen Rahmen und Abdeckungen. Wer keine Lust, Zeit, Talent, etc. zum basteln hat, kann sich vollständig mit Kauflösungen eindecken. Wer mehr individualität und nicht so viel Geld für die nicht gerade günstigen Einbaurahmen ausgeben möchte, kann die mindest notwendigen Spezialteile mit günstigen Standartteilen kombinieren. Entsprechende Erfahrung vorausgesetzt kann man natürlich auch eigene Teile fertigen. Blutige Anfänger sollten hiervon jedoch Abstand nehmen.
Einkaufsliste vs Budget
Vor dem Kauf der Geräte sollte man sich überlegen was man haben möchte. HiFi im Auto heisst nicht, daß es nur um Pegel geht und es ein teures Vergnügen ist. Wer mit Bedacht Geräte auswählt bzw. kauft, zahlt auch nicht mehr als für ein originales Teil ab Werk. Beim Aufbau einer HiFi-Anlage im Auto sollte man gewisse Strukturen einhalten, gerade wenn man die Anlage nach und nach aufbauen will. Es bringt wenig sich z.B. einen Subwoofer der von einer leistungsstarken Digitalendstufe jenseits der 2kW beufeuert wird einzubauen, wenn der Rest "Serie" ist. Wenn die Headunit keine ausreichenden Eigenschaften und Erweiterungsmöglichkeiten wie Line-Ausgänge, Wechsleranschluß, keine mp3-Funktionalität, etc. besitzt, sollte diese als erstes ersetzt werden. Oft wird am falschen Ende gespart wenn es um den Einbau geht. Billige Kabel sind der Tod einer jeden Anlage. Das soll nicht heißen, das es unter 5€ pro Meter Lautsprecherkabel nicht geht, nur Klingeldraht hat im Auto nichts verloren. Möglichst feiner Litzenaufbau ist Pflicht, je mehr das Kabel "bewegt" wird, desto wichtiger. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Querschnitt des Kabels. Hier wird oft viel Klang und Leistung verschenkt. Was oft vergessen wird, Kabel korrodieren im Fahrzeug schneller als in der Wohnung. Gerade bei Kabeln die im Motorraum liegen ist dies der Fall. Dies sind dann die Stromkabel für Endstufen und Co. Da im Fahrzeug nur 12V Versorgungsspannung vorhanden sind, muß die Leistung über die Stromstärke erzeugt werden (P=U*I). Hohe Ströme verlangen eine ausreichend hohen Querschnitt. Hinzu kommt ein Spannungsabfall über die Länge des Kabels. Bei 5m Kabellänge können bei falscher Kabelwahl schnell 1-2V abfallen. Auch wenn man meinen sollte, das sich in der Zeit viel getan hat, so werden noch immer die gleichen Fehler beim HiFi-Einbau im Fahrzeug gemacht. So entdeckt man immer wieder (wesentlich) dünnere Massekabel als Pluskabel. Auch dicke Pluskabel zum Verbraucher und dicke Massekabel zum Gurtschloß, aber kein weiteres dickeres Kabel vom Massepunkt zur Batterie, sieht man immer wieder. Das man ein Kabel nicht einfach irgendwie zusammendreht und irgendwo zwischensteckt ist leider immer noch Alltag. Ordentliche Kabelschuhe sind Pflicht! Das ein oder andere Bauteil einer HiFi-Anlage hat schon sein Leben durch solche Verdrahtung verursachten Kurzschlüße gelassen. Geklemmte Kabel sollten nur verlötet zum Einsatz kommen. Geflickte Verbindungen sollten schnellstmöglich ausgebessert werden.
Einbau
Wer technisch einigermaßen geschickt ist, sollte den kleinen HiFi-Einbau ohne größere Probleme gemeistert bekommen. Grundkenntnisse der "Elektrizitätslehre" sind jedoch unabdingbar. Die Fahrzeugelektrik hat ein paar Besonderheiten die man beachten muß. So wird bei typischen europäischen Festland-Fahrzeugen (um die es hier auch geht) die Elektrik massegesteuert. Die Fahrzeugkarosse ist direkt in das Bordnetz einbezogen. Die Karosse ist der Minuspol bzw. Massepunkt der mit dem Minuspol der Batterie verbunden ist. Bei modernen Fahrzeugen halten jedoch zunehmend Bus-Systeme einzug. Durch immer mehr Datentransfer verschiedenster Sensoren und Aktoren müssten äußerst viele Kabel im Fahrzeug verstaut werden. Dies bedeutet einen enormen Verkabelungsaufwand und mehr Gewicht. Durch den Einsatz eines Bus-Systems wird das Fahrzeug mit seinen Steuergeräten und Sensoren vernetzt. Der Datenaustausch findet wie in einem PC-Netzwerk statt. Jeder sitzt an der Leitung und wird direkt angesprochen, bekommt jedoch auch das mit, was andere machen. Da aber auch z.B. das Abblendlicht über den Bus gesteuert wird, wird auch die Dimmer-Funktion in der Headunit darüber gesteuert. Das gleiche trifft auf das Tacho-Signal für Navi oder Gala zu. Um die volle Funktionalität der Headunit in Kombination mit dem Fahrzeug nutzen zu können, benötigt man auch hier Adapter in form von kleinen Blackboxen (CAN Adapter). Diese werden dann meist beim entsprechenden Gerät verstaut.
Eine weitere Möglichkeit die wieder immer mehr in Mode kommt, ist das High-Level Signal der Lautsprecher abzugreifen und dieses als Signalquelle zu nutzen. Manche Endstufen besitzen einen Low-Level aber auch High-Level Eingang, d.h. der Adapter der das Signal "runter holt" ist schon vorhanden. Falls die Endstufe das nicht kann, dann benötigt man pro Kanalpaar einen High-Low-Converter. Es gibt sogar Adapter, die einen zus. Subwoofer-Kanal anbieten und man sich Y-Kabel spart, falls die Endstufe keinen Pass-Through Anschluss hat. Diese einfachen Adapter kosten je nach Quelle zwischen 5 und 15€, oftmals ist es technisch immer der gleiche Adapter, nur von zig verschiedenen Marken z.B. Sinus Live, Skymaster, Dietz, Intertechnik, etc. Man klemmt einfach die Lautsprecherkabel an den Adapter und geht auf der anderen Seite mit dem Cinch-Kabel dran. Problematisch ist in dem Fall, das man noch ein Remote Signal benötigt, falls das Radio dieses nicht liefert. Für den Fall gibt es zwei Lösungswege: Der Komfortable Weg ist, einen Adapter mit Remote-Generator zu kaufen. Diese gibt es z.B. von Dietz für ca. 20€. Das Remote Signal wird bei erkennen von "Musik" aus dem Lautsprechersignal zugeschaltet. Hier muß dann noch die Spannungsversorgung zusätzlich angeschlossen werden. Der Einfache Weg ist, ein geschaltetes Zündungs-Signal abzugreifen, z.B. den Zigarettenanzünder der bei vielen Fahrzeugen nur bei eingeschalteter Zündung funktioniert. Da es nicht zu empfehlen ist mit Endstufenbefeuerung im Stand ohne laufenden Motor Musik zu hören, ist es durchaus ein gangbarer Weg so das Remote-Signal zu "erzeugen". Getreu dem Motto: KISS - Keep it simple, stupid! Gerade bei Installationen bei denen nur ein Subwoofer extern befeuert wird, ist das eine sehr schicke Lösung, wenn die Werksanlage zu wenig Punch liefert.
Plug-In Lösung
Wer mehr Klang und Pegel bei seiner originalen Headunit oder mit Adapter eingebauten Headunit haben möchte, aber keine großartigen Strippen ziehen und Platz opfern will, kann sich neuen Lösungen annehmen. Hier werden Endstufen mittels fertig konfektionierter Adapter zwischen Headunit und Lautsprechern platziert. Diese Endstufen bieten weit mehr Leistung und Klangstärke als die in der Headunit verwendeten Endstufen. Für den SPL-Einsatz sind diese Endstufen natürlich nicht gedacht, aber für den ambintionierten HiFi-Enthusiasten der möglichst schnell und einfach mehr Klang und Leistung will. Sei es durch die Wertminderung am Fahrzeug, weil das Fahrzeug häufiger gewechselt wird und ein "dauerhafter" Einbau nicht praktikabel wäre, weil das Fahrzeug z.B. geleast ist oder man keinen Platz opfern darf/möchte. Für diese Fälle ist dieses Konzept ideal. Auch die Freunde von möglichst seriennaher Optik kommen mit dieser Variante nicht zu kurz.
Sichtbar oder unsichtbar?
Man sollte sich immer überlegen ob man einen sichtbaren oder nicht sichtbaren Einbau im Fahrzeug haben möchte. Wobei man bei den nicht sichtbaren Einbauten häufig Kompromisse beim Klang hinnehmen muß. Dies liegt an den meist ungünstig liegenden originalen Einbaupositionen. Hier zeichnen sich besonders gute Einbauten aus, die original aussehen, es aber nicht sind und dazu klanglich top sind. Dabei werden originale Teile abgeändert oder neu gebaut.
Sichtbare Anlagen wirken wie ein Magnet auf Langfinger. Alltagsfahrzeuge, erst recht ohne Garage, sollten daher besser nicht mit einer sichtbaren Anlage verfeinert werden. Reine Fun- und Showfahrzeuge sind selten längere Zeit ohne Beobachtung, die Gefahr ist hier deutlich geringer, daß etwas entwedet wird. Selten werden ganze Anlagen entwendet, meist sind es nur HeadUnits und einfach installierte Geräte. Gut und nicht offensichtlich eingebaute Geräte lassen sich nicht so einfach und erst recht nicht schnell ausbauen, wenn man nicht weiss wie. In den meisten Fällen werden die geklauten Teile verkauft, selten vom Dieb selbst verwendet. Bereits veränderte Teile lassen sich schlecht verwerten (z.B. Airbrush oder Schriftzüge auf Teilen, lackierte Teile, etc.) bzw. verkaufen. Das gleiche gilt für beim Ausbau zerstörte bzw. vermackte Teile oder Teile die Anwendungskritisch sind. Dies sind z.B. Lautsprecher. Man weiss nicht was mit denen bisher geschah, ob Sie funktionieren, lassen sich also kaum verkaufen.
Bordnetz
Wichtig für guten Klang ist ein stabiles Bordnetz. Nicht selten sorgen schlappe Batterien für miesen Klang. Besonders im Winter merkt man schnell am Klang der Anlage wie gut es der Batterie geht. Darum sollte möglichst in regelmäßigen Abständen die Batterie nachgeladen werden. Am besten geht dies mit einem Ladegerät über Nacht. Wer nicht die Möglichkeit dazu hat, kann die große Lademenge bei entsprechend großer LiMa durch eine längere Autobahnfahrt nachahmen. Große Verbraucher wie die Anlage, Licht, etc. dürfen dabei jedoch nicht aktiv sein, um nicht zu viel Ladestrom zu blockieren bzw. um zu viel Strom aus der Batterie wieder zu verbrauchen.
Gift für eine Batterie sind häufige Motorstarts, Kurzzstrecken, dabei große Verbraucher (z.B. Licht), tiefe Temperaturen, defekter Laderegler, etc. Die kalte Jahresszeit ist geradezu prädestiniert der Tod einer Batterie zu sein. Nicht ohne Grund gehen die Verkaufszahlen von Batterien beim ersten Frost nach oben. Eine Batterie die den Sommer noch ohne Probleme überstanden hat, kann schon im Herbst gänzlich versagen. Wer Sie dann noch mit o.g. Punkten qäult, womöglich dauerhaft Sitzheizung, Scheibenheizung, Licht dauerhaft aktiviert hat und dann noch seine HiFi-Anlage benutzt bekommt recht schnell die Quittung dafür.
Große Anlagen und schlecht installierte Anlagen erkennt man sehr schnell in der Dämmerung/Dunkelheit am flackernden Fahrlicht, meist im Tackt der Musik. Hier hilft im ersten Fall ein Pufferkondensator, im zweiten nur eine Verbesserung des Einbaus weiter. Der Pufferkondensator hat die Aufgabe das Bordnetz zu stabilisieren. Er speichert Energie in seinem Inneren wie eine Batterie. Die Batterie ist so ausgelegt, daß sie lange konstante Leistung liefert, aber beim Beginn noch etwas "träge" ist. Der Kondensator hingegen ist in der Lage äußerst schnell viel Energie zu liefern, kann dies aber nicht lange. Da man beide Funktionen nicht in einer Komponente unterbringen kann, braucht man bei einer grenzlastigen Anlage eben beide Komponenten. Der Kondensator wird dabei jedoch ganz in der Nähe des Verbrauchers eingebaut und angeschloßen. Da dies die Endstufe/n ist/sind, wird er dort verbaut. Als Anschlußregel haben sich max. 30cm Kabellänge bewährt. Wesentlich mehr Kabellänge bedeuten mehr Verluste bzw. eine Verringerung der Effektivität des Kondensators. Der Kondensator kann direkt an die jeweilige Endstufe mit den gleichen Kabelschuhen bzw. Ringösen angeschloßen werden. Ein Verteilerblock bringt hier keinen Vorteil, eher Nachteile durch Übergangswiderstände und Leitungsverlängerung. Der Kondensator wird je nach Ausführung mit Remote eingeschaltet oder schaltet sich selbstständig bei Last zu. Letztere Variante kann zu Problemen bei schwachen Batterien oder stärkeren Verbauchern außer der HiFi-Anlage im Stand führen. Wenn der Kondensator sich jedesmal auflädt wenn das Fahrzeug z.B. via FFB geöffnet und verschloßen wird, lädt dieser sich jedes mal aufs neue auf und entlädt die Batterie.
Fernsteuerung
Zusätzliche Geräte werden via Remote angesteuert. Dies ist eine einzelne Leitung die beim einschalten der HeadUnit eine Spannung von 12V führt und je nach Gerät i.d.R. zwischen 100 und 800mA Strom zur Verfügung stellt. Mehrere zusätzliche Geräte wie Endstufen, Kondensatoren, Equalizer, Monitore, etc. benötigen aber mehr Strom bzw. Leistung. Beim stumpfen Anschluß aller Geräte an die Remoteleitung, wird im schlimmsten Fall der Remoteausgang zerstört. Dies ist keine Seltenheit! Weiterhin kann auch die HeadUnit als ganzes zerstört werden! Von daher sollte man bei mehr als 2-3Geräten ein Relais zum Einschalten verwenden. Das Relais wird dabei vom Remotesignal eingeschaltet und schaltet Dauerplus durch zu den Geräten. Sollte einmal der Remoteausgang defekt sein, so kann man häufig den Antennenschaltausgang für aktive und/oder motorbetriebene Antennen verwenden. Dieser erfüllt die gleichen Anforderungen wie der Remote Ausgang. Doch sollte man sich vor dem Anschluß vergewissern, daß dieser Schaltausgang auch in jedem Betriebsmodus aktiv ist. Es gibt vereinzelt Geräte die nur im Tuner-Modus diesen Ausgang aktivieren! Dies hieße, die Zusatzgeräte könnten nur im Tuner-Modus betrieben werden. Dieser Sachverhalt ist aber auch in den meisten Handbüchern vermerkt.
Leistungsverbraucher wie Endstufen produzieren Wärme. Wirkungsgrade von 30-50% sind die Regel. Die restliche Energie muß abgeführt werden. Beengte Einbauten verhindern dies jedoch. Im schlimmsten Fall droht der Hitzetod. Von daher sollte man auf eine ausreichende Wärmeabfuhr sorgen. Im Zweifelsfall können auch Lüfter z.B. aus dem Computerbereich verwendet werden um die erwärmte Luft abzuführen. Wie beim Computer gilt auch hier, die Lüfter sollten möglichst leise sein, da sie sonst bei ruhigen Stellen die Musik übertönen können. Temperaturgesteuerte Lüfter sind hier natürlich erste Wahl.
Geldverbrennung
Radioempfangsverstärker sollten besser Rauschverstärker heißen. Diese Verstärker sollen mehr Empfang bieten, sprich mehr Sender und ein stärkeres Signal. Da sie jedoch nur ein bereits empfangenes Signal verstärken, werden auch jegliche Rauschanteile verstärkt, die unter Umständen vorher nicht hörbar waren. Äußerst schlechte Geräte besitzen ein eigenes Grundrauschen, daß sogar im nicht aktiven Betrieb hörbar ist. Diese Geräte sind in jeder Ausführung rausgeschmissenes Geld, benötigen Platz, erhöhen in gewissem Maße das Fahrzeuggewicht, müssen eingebaut und verkabelt werden.
Radio Code
Mit eine der nervigsten Erfindungen ist der Radio Code. Ja, diese meist kleine lästige 4-stellige Ziffer die nach einem Batteriewechsel oder nach dem Winterschlaf/Sommerschlaf eingegeben werden will. Neuwagenfahrer werden ihn nicht kennen, würde ein Defekt doch eh in der Werkstatt dank Garantie und Serviceversprechen behoben werden. Eigentlich ist bei 80% aller Radios der Radio Code eh völlig sinnbefreit, da die Qualität und Ausstattung der Radios niemanden ernsthaft zum klauen anregt. Gerade bei den neuesten Fahrzeugmodellen passt nichts mehr untereinander. Im Hintergrund werkelt zwar nach wie vor ein DIN Schacht, aber vorne ist es futuristisch krum, so dass es optisch perfekt passt. Ganz speziell wird es bei Fahrzeugen, die sogar Fahrzeuginformationen oder die Klimasteuerung oder die Einparkhilfe ins Radio integriert haben. Keine Angst, integriert heisst hier nur, dass die Anzeige des Radios benutzt wird.
Der Radio Code ist weg - Was nun? Was tun?
Ruhig bleiben, denn schnell gehts nicht. Es gibt leider mehr als eine Möglichkeit und keine Regel.
Wer gar nicht weiter weiss, sollte als erstes ins Handbuch vom Fahrzeug bzw. vom Radio reinschauen. Hier ist meist erklärt ob das Radio einen Code hat, wo man ihn findet und wie man ihn eingibt.
Wer keinen Radio Code vom OEM Radio besitzt, kann sich beim OEM Händler bzw. der OEM Werkstatt des vertrauens helfen lassen. Mittlerweile gibt es nichts mehr umsonst, es ist zu erwarten, dass man ein paar Euros bezahlen muß. Heutzutage hat der Händler keine großartige Dokumentation mehr vom Fahrzeug, es läuft zentral abgelegt über die Hersteller-Server. Je nach Gerätegeneration kann der Händler direkt eine Anfrage stellen und erhält innerhalb weniger Minuten eine Antwort. Sollte dies nicht der Fall sein, dann muß schriftlich angefragt werden, bei manchen Marken ist sogar ein Eigentumsnachweis in Form einer Kopie des Fahrzeugbriefes notwendig...
Achtung bei neueren Volkswagen, Audi, Seat, Skoda und Co.! Die Radios sperren und entsperren sich selbsttätig beim anklemmen im Fahrzeug! Das Radio kommuniziert dabei über den CAN-Bus mit dem Motorsteuergerät oder dem Kombiinstrument um zu prüfen, ob es im richtigen Fahrzeug sitzt. Einen Radio Code gibt es nicht mehr! Sollte es Probleme geben, so wird der Radio Code zentral vom Händler abgefragt und in der Werkstatt eingegeben.
Achtung Teil Zwei! Es gibt gewiefte Gebrauchtwagenhändler bzw. Aufkäufer die stumpf nach dem Radio Code fragen und unwissende Verkäufer damit in die Irre führen. Ziel ist es den Kaufpreis dreist um 50-100€ zu drücken. Meist wird dieser Trick nicht am Besichtigungstag sondern am Abholtag aus der Schublade geholt. Lasst euch nicht auf diesen Deal ein! Im Falle des Falles, ruft den jeweiligen Service der Marke an und schildert "das Problem" dem Servicemitarbeiter. Der Händler wird von seiner Forderung schnellstmöglich abstand nehmen, spätestens wenn Ihr ihm das Telefon in die Hand drückt oder ihn bittet, sich doch selbst mit der Hotline auseinanderzusetzen.
Karl Kustomizer hingegen hat sich in den Tiefen des Netzes diverse Berechnungsprogramme organisiert, um das alte Schätzchen zum laufen zu bringen. Denn meist können weder der Händler bei älteren OEM Radios oder der Importeur bei Nachrüstradios weiterhelfen. Die meisten älteren Radios verwenden einfache Verschlüsselungsmethoden und Algorithmen um einen Radio Code zu generieren. Grundlage sind meist Serialnummern, Modellnummern, Materialnummern oder Auftragsnummern. Diese findet man auf einem Aufkleber auf dem Gehäuse des Radios. Oft gab es früher auch quasi root oder Admin-Codes um Radios neben dem eigentlichen Radio Code zu entsperren. Mit dem passenden Berechnungsprogramm kann man je nach Hersteller "seinen" Code generieren. Der Einsatz ist natürlich nur für den privaten gebrauch am eigenen Gerät erlaubt. Langfingern brauch man dies alles eh nicht erzählen - nicht dass sie es wissen, es ist ihnen ziemlich egal, denn decodieren macht jemand anderes...
Fortsetzung folgt...! Fragen und Anregungen gerne per email
Wer noch mehr im Detail über Lautsprecher, egal ob Home HiFi oder Car HiFi wissen will, sollte sich mal http://www.selfmadehifi.de anschauen und dort stöbern. Hier gibt es auch das sehr gute Tool Basscad.exe mit dem sich Frequenzweichen Berechnen lassen. Damit lässt sich neben der einfachen Bestimmung von Komponenten für Weichen 1. oder 2.Ordnung um z.B. Mitteltöner vom Bass abzukoppeln auch eine komplexere Weiche auslegen. Aber das Tool kann noch mehr. Auf http://www.selfmadehifi.de wird auch auf die Bedürfnisse des Musikliebhabers im Auto eingegangen, manches ist thematisch zu dieser Seite hier doppelt oder ergänzt sich dazu. Viel Spaß beim lesen auf http://www.selfmadehifi.de