Karosserie im Knuspermantel

Wer erinnert sich nicht an die bunten Farbkleckse der 80er um Rostflecken zu verschönern? oder die 70er als man einfach schwarz matt in Streifen aus der Dose sprühte? Als man GFK nicht für Spoiler sondern als Reparaturwerkstoff verwendete? Ja, das waren noch Zeiten, in denen der TÜV mit Hammer und Meissel ganze Hektar an Bitumen und Glasfaser Pampe auf der Bühne abgeschlagen und mit Beton gefüllte Schweller entdeckt hat.

Hier findet Ihr Themen rund um die Karosserie. Weiter in Planung: Anbauteile, Befestigungselemente, Umbauten, Konservierung, Modifikationen, Identteile, Repro-Teile, NOS Ware, etc

Themen zum Korrosionsschutz und zur Lackierung werden bei den HowTo's behandelt!

 


 

Spieglein Spieglein an der Tür…

Oder an der A-Säule oder am Kotflügel oder… äh, Hallo Spiegel? oh, abgefallen… Im Ernst, bei alten Fahrzeugen findet man noch ganz brauchbare Spiegel, für das ein oder andere Modell gibt es sogar ziemlich gute Nachfertigungen. Bei neueren Fahrzeugen gibt es meistens noch Original Teile und auch der Zubehör hat durchaus brauchbares im Programm. Wie gut die sind, zeigt sich erst nach ein paar Jahren ob die angelaufen sind oder nicht. Spezielle Nachfertigungen lohnen sich hier meist nicht, da zu teuer. Wer Klassiker aus den späten 80ern und 90er fährt, wir oft mit der Frage überrascht: Plan, Konvex oder Asphärisch? Plan sind einfache, flache nicht gekrümmte Gläser wie früher üblich benutzt. Konvex sind gewölbte Gläser die das Sichtfeld im Spiegel erweitern. Asphärische Gläser sind ungleichmässig gewölbt und haben i.d.R. im äußeren drittel eine deutlich stärkere Krümmung um den toten Winkel möglichst zu verkleinern. Nicht ohne Grund wird z.B. im Nordamerikanischen Markt auf den Aussenspiegeln der Schriftzug "Objects in rear mirror appear closer than they are" gedruckt. Nicht daß das lesen dieser Nachricht ablenken würde, aber auch ein Nord-Amerikaner käme sich völlig veralbert vor, wenn unten drunter "Please don't read this message as you have to spend full attention to traffic" stehen würde. Oder ist das eine Marktlücke? Der Bastler kann solche Gläser auch in alte Gehäuse setzen, in Auktionshäusern findet man immer wieder mal neuwertige Gläser zum kleinen Preis. Nur mit dem Schriftzug wird’s eng…

 



JA zur Qualitätsware - nicht nur bei Tuning-Teilen

Früher, zu Tagen an denen man nicht an jeder Ecke Tuningteile kaufen konnte, war man gezwungen selbst aktiv zu werden. Es gab nur wenige Hersteller bzw. Vertriebe von Tuningteilen und dies meist Fahrzeugherstellerspezifisch. Weiterhin gab es auch nicht so viele Produkte und KlimBim wie heute. Dies mag am derzeitigen Tuningtrend liegen, welcher eine Großserienproduktion vieler Teile möglich macht. Leider wird dabei auch viel viel Müll produziert. Einige dieser Firmen haben Designs abgekupfert oder günstig durch Insolvenz bzw. Vertriebsverbot in Deutschland abgekauft. So kommt es, daß die vermeintlich günstigen Rückleuchten wenige Monate (spätestens beim Termin zur HU) nach Einbau wegen Nichterfüllung der Funktion ausgebaut werden müssen. Soll heißen, die Rückleuchten sind undicht, es sammelt sich Feuchtigkeit im Innern, diese sorgt für matte Reflektoren und Korrosion der Leuchten und deren Befestigung wenn nicht schon vorher das Kombiinstrument Alarm geschlagen hat, da die Widerstandswerte nicht mehr passen. Das gleiche gilt für Blinker, Scheinwerfer, etc. Bei Fahrwerken günstiger Kategorie handelt es sich um schlecht abgestimmte Produkte mit schlechter Qualität. Die Dämpfer halten meist nicht lange, Lager sind schnell ausgeschlagen, die Dichtungen bald hinüber. Das Federn nach kürzester Zeit nachgeben (Nachsacken) ist nicht selten. Der Bruch der Feder ist ebenfalls nicht auszuschließen. Aber selbst wenn materialtechnisch alles top ist, so ist eine miese Abstimmung sehr gefährlich, wobei hier mit gutem Augenmaß verglichen werden muß! Ein gutes aber ompromissloses Ring-Fahrwerk ist für den Normalo-Fahrer genauso gefährlich!

Qualitativ hochwertige Bauteile sind i.d.R. nicht die günstigsten am Markt. Wobei es sich spätestens beim zweiten mal einer billigen Variante schon rechnet von Anfang an eine teurere aber hochwertigere zu kaufen. Ausnahmen bestätigen wie immer auch die Regel. Qualität zeichnet sich zum einen durch Langlebigkeit von Form und Funktion aus, andererseits auch durch Montagefreundlichkeit. Nicht selten sind billige Teile mit einem schlechten bis mangelhaften Oberflächen- bzw. Korrosionsschutz versehen.Benötigtes Montagematerial sollte bei liegen und das auch in guter Qualität. Brünierte Federscheiben sollten gleich in die Tonne wandern.

Seriöse Tuningteilehersteller liefern ein ordentliches Gutachten und/oder eine ABE mit. Dies kostet jedoch Geld, welches bei billigen Produkten meist gespart wird. Oft gibt es nur ein allgemeines Teilegutachten, es sind nicht alle Modelle geprüft worden oder die Fahrzeugliste wird nicht stetig aktualisiert. Als bekanntestes Beispiel seien hier die GFK-Stoßfänger genannt die es zu Hauf in einschlägigen Auktionshäusern oder am Grabbeltisch auf Messen zu bekommen sind. Diese Teile werden ausschließlich mit einem Materialfestigkeitsgutachten geliefert. Dieses Festigkeitsgutachten sagt jedoch nichts über die fachgerechte Verarbeitung oder die Haltbarkeit in Form aus. Dieses Gutachten kann höchstens als Motivationsschub für den Prüfer gelten sich den Stoßfänger näher zu betrachten. Denn es ist nicht erkennbar ob der Stoßfänger so gekauft oder in der heimischen Garage nachgefertigt wurde. Eine Kennzeichnung fehlt an diesen Teilen. Es gibt nur wenige Hersteller die ein entsprechendes fahrzeugspezifisches Gutachten liefern, welches den Stoßfänger strenggenommen eintragungsfähig macht. Also, Augen auf und dem Händler auf die Finger hauen und im Zweifelsfall lieber ein paar Euro mehr ausgeben.

Achtung bei Repro-Ware

Als Repro-Ware bezeichnet man Nachbauten von Ersatzteilen, die im Regelfall nicht vom Fahrzeughersteller kommen. Im Regellfall. Abweichungen gibt es immer wieder, die machen es aber nicht besser. Wenn der Fahrzeughersteller Repros anbietet, dann muss man auch hier schauen, ob es auch dem entspricht was man erwartet und nicht viel Geld für Mist ausgibt. Umgekehrt kann es auch passieren, dass man Repros bekommt, die auf alten Fahrzeughersteller-Werkzeugen produziert werden und eine sntsprechend bessere Passgenauigkeit besitzen. Bei Blechteilen ist so oder so immer wichtig, dass der Korrosionsschutz nicht zu kurz kommt. Bei Gummiteilen gilt es insbesondere auf Oberflächenqualität und Trennfugen im Vergleich zum Original zu achten. Oft gibt es hier gravierende Unterschiede. Repro ist im übrigen die Abkürzung für Reproduktion was sich frei mit Nachbau oder Neuanfertigung übersetzen lässt. Denn gerade bei Mangelware bestimmter Teile gibt es echten Bedarf, der eine hochwertige Nachfertigung durch Händler oder Zusammenschlüsse rechhtfertigen lässt. Denn dies kostet eine Menge Geld, welches erst mal vorgestreckt werden muß, d.h. mit einem finanziellem Risiko verbunden ist.

 


 

Feuchtigkeit im Auto

Statt Problembekämpfung heisst es erstmal schauen woher die Feuchtigkeit (Wasser) kommt und nicht einfach (nur) die Feuchtigkeit bekämpfen. Die Feuchtigkeit muß raus, ganz klar, aber solange man nicht weiss, wo es her kommt, ist es vertane liebesmüh und rausgeworfenes Geld.

Nahezu jedes Fahrzeug hat diesbezüglich Schwachstellen bzw. typische Stellen auf die man achten sollte und 90% aller Fälle erschlagen. Daher empfiehlt es sich in passenden fahrzeugspezifischen Foren zuerst danach zu suchen. Sollte es keinen passenden Beitrag oder passende Antworten geben hilft Fragen im Forum, aber bitte mit ausreichend Angaben zum Fahrzeug.
Denn wenn geholfen werden soll die Ursache für viel Feuchtigkeit zu finden, dann muß man wissen um was es geht.
- Um welches Auto bzw. Fahrzeug geht es?!
- Hat es ein Schiebedach?!
- Welche Stellplatzart gibt es für das Fahrzeug?!
- Gab es kürzlich (vor dem Wasserproblem) durchgeführte Reparaturen am Fahrzeug?
- Gibt es besondere Umbauten am Fahrzeug?

Mit den Infos kann man die Fehlerquellen einkreisen, denn davon gibts besonders bei Volkswagen leider mehr als nur eine...
Unter anderem sind dies typischerweise:
- Ablaufleitungen vom Schiebedach (je nach dem welcher Fußraum nass ist; vorne, hinten, links, rechts)
- Abläufe der Spritzwand (dann läuft es über die Lüftung in den Fußraum, je nach Modell in Fahrerfußraum, Beifahrerfußraum oder beide)
- defekte Gummistopfen im Unterboden
- undichter Heizungs-Wärmetauscher (typischer Defekt von Fahrzeugen der 80er und 90er Jahre)
- undichte Windschutzscheibe, u.U. falsch eingeklebt, somit undicht! Auch durch Rost bei nicht geklebten Scheiben am Rahmen oder gerissener  Scheibendichtung
- Türabdichtungen (wenn hier bei äteren Modellen die Türfolie mal entfernt wurde oder undicht ist kann Wasser dort direkt in den Innenraum durchsickern)
- Rostlöcher im Fahrzeug (z.B. Radläufe vorne oder hinten, Batteriekasten)
- undichte Rückleuchten (z.B. Moosgummidichtung der Rückleuchten, Risse in den Rückleuchten)
- durchgefaulte Heizkanäle

Wie bekomme ich die Feuchtigkeit aus dem Auto raus?

Wenn sich einmal doch ein wie auch immer geartetes Malheur einstellt, stellt sich die Frage, wie bekommt man die Feuchtigkeit wieder raus? Neben der Sofortmaßnahme die Öffnung zu schliessen, sollte auch sofort mit der Trocknung begonnen werden. Sollte man eine trockene Umgebung haben, so empfiehlt es sich, die Fensterzu öffnen, ggf. die Türen öffnen um die Feuchtigkeit entweichen zu lassen. Bei kühlen Temperaturen und massiver Feuchtigkeit sollte man die Fenster nur einen zwei Finger breiten Spalt öffnen und einen Heizlüfter in den Fußraum stellen. Achtung, der Heizlüfter sollte nicht vor empfindliche Polster oder Kunststoffe gestellt werden. Es empfiehlt sich 1-2 mal pro Stunde die Türen für 5min zum lüften zu öffnen. Über Nacht sollte dann wieder mit offenen Fenstern oder Türen gearbeitet werden. Wer nur mit geschlossenen Türen arbeiten kann, dem seien Raumentfeuchter empfohlen die es für kleines Geld im Discounter oder im Baumarkt gibt. 1-2 Entfeuchter wirken Wunder! Wenn sich eine Besserung einstellt, jedoch immer noch viel Wasser im Fahrzeug ist, so sollte die Prozedur so lange wiederholt werden, bis die Entfeuchter sich nur noch langsam füllen. Um miefigen Geruch entgegen zu wirken, empfiehlt es sich ein oder zwei Schälchen mit Kaffeepulver im Fahrzeug zu positionieren, ggf. auch noch ein paar Tage wenn die Trocknungsaktion schon vorbei ist. Der Vorteil ist, Kaffee hat nicht einen so intensiven und bleibenden Eigengeruch wie z.B. Febreze.

 

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