Oldtimer

Kraftstoffqualität bei Oldtimern

Man liest immer wieder wie schlimm und qualitativ schlecht doch der Kraftstoff (Diesel und Benzin), kurz Sprit, heute doch sei. Und deswegen müsse man ganz tolle Additive dem Sprit beimengen damit der Motor besser läuft. Alles Quark. Der Sprit den man heute an den Tankstellen in Europa bekommt ist nach EN 590 (Diesel) bzw. EN 228 (Benzin) genormt und muß höchsten Ansprüchen genügen. Dies wird ausschliesslich für neue Fahrzeuge die Abgasnormen wie Euro 4, 5, 6 und künftig höher benötigt, da der Sprit entscheidenen Einfluss auf die Verbrennung und damit auf die Emissionen hat. Würde man die 1965 gültigen deutschen Standards verwenden, würden die neuen Fahrzeuge über kurz oder lang massive Probleme bekommen.

Die QUALITÄT des Kraftstoffs ist nicht das Problem wenn Oldtimermotoren das stottern anfangen. Das Problem sind Mikroorganismen die sich im Tank und allen anderen mit Sprit befüllten Bereichen ausbreiten. Durch den Einsatz von Bio-Kraftstoffen, Sprit der biologisch gut abbaubare Elemente enthält, wird den Organismen entpsrechend gutes Futter angeboten. Gefährlich wird es jetzt, wenn das Fahrzeug lange steht, die Organismen entsprechend lange arbeiten können. Beschleunigt wird dies durch den Wasseranteil im Sprit. Je höher der Wasseranteil im Sprit desto schneller arbeiten die Organismen.

Wie bekommen wir das in den Griff? Indem auf möglichst Bio-freie Spritsorten gesetzt wird. Wer sich mit SuperPlus (98Oktan) bzw. den Edelsorten Ultimate, Excellium oder V-Power den Tank UND die Vergaser/Einspritzeinheit vollkippt hat Ruhe. Das ganze Geraffel mit Additiven und regelmäßiger Anwendung lässt sich bei permanenter Nutzung von den +98Oktan Sorten vermeiden. Preislich macht das dann auch kaum einen Unterschied aus, wenn man die Additive bei jeder Tankfüllung hinzukippt. Denn wenn zwischendurch wieder Bio-Sprit getankt wird, können sich Organismen wieder ausbreiten. Auch wenn der Sprit bei einer Deutschlandtour relativ schnell durchgejagt wird, sollte man das Risiko nicht eingehen. Die Organismen kommen erst an der Tankstelle oder im Zwischenlager in den Sprit. In der Raffinerie gibt es diese nicht. Man kann daher nicht ausschliessen, dass man sich sein Fahrzeug an der Tankstelle infiziert.

Das größte Problem ist halt der Wasseranteil im Benzin bzw. Diesel. Je länger der Sprit mit Luft und damit Wasser in Verbindung ist, desto mehr Wasser ist mit der Zeit im Sprit. Im Falle man hat einen erhöhten Wasseranteil im nicht-Bio-Sprit, dann passiert in aller Regel nichts auss das der Motor unrund läuft. Bei Bio-Sprit Sorgen wie beschrieben die enthaltenen biologisch abbaubaren Elemente dafür, dass sich Organismen bei erhöhtem Wasseranteil so richtig wohl fühlen. Da bei den älteren Fahrzeugen der Sprit nicht so oft gespült wird wie bei neueren Fahrzeugen, kommt es hier zwangsläufig zu Problemen. Durch die Nutzung von Bio-freien Kraftstoffen, nimmt man den Organismen die Nahrung, man dämmt das Problem damit weitestgehend ein. Verunreinigter Kraftstoff der Bio-frei ist kann aber trotzdem ein tolles Schmankerl für die Mitesser sein. Daher sollte man nach Möglichkeit zum Saison-Ende für einen möglichst vollständigen Austausch sorgen bzw. bei Standfahrzeugen den Kraftstoff regelmäßig tauschen. Wer die Möglichkeit hat, sollte auch den Tank einer Reinigung unterziehen. Bei manchen älteren Fahrzeugen geht dies sehr einfach. Andere die zweigeteilte Tanks oder Tanks mit Schwallblechen haben, müssen davon eher Abstand nehmen, wenn nicht gerade eine Restauration ansteht.

Wer sich schlau lesen möchte, dem sei eine Recherche nach Dieselpest angeraten. Im Bereich mobiler Arbeitsmaschinen wird seit einiger Zeit vermehrt auf automatisierte Wasserabscheider zurückgegriffen. Bei Geräten die z.B. 30l/h Diesel wegsaugen und große Tanks mit 600l Volumen haben, holt man sich schnell einige Liter Wasser aus dem System. Bisher ist mir nur kein System bekannt, welche kompakt baut und sich montagetechnisch gut in ältere KFZ nachrüsten lässt. So liesse sich eine gewissen Menge über den meist vorhandenen Rücklauf im Tank filtern und die Vergaser bzw. Einspritzeinheit wäre weitestgehend frei von Wasser. Vielleicht erbarmt sich ja mal ein Hersteller so ein System anzubieten.

 

Die Classic Days 2013 – eine Nachlese

Viele kennen Sie, nur wenige waren bisher da, man hat vieles gehört: Die Classic Days auf Schloss Dyck. Woran liegts?

Möglicherweise an der Unbekanntheit des Orts: Jüchen. Wo zum Henker ist das? Jüchen ist ein kleines Örtchen im Rhein-Kreis Neuss (NE) und nur einen Steinwurf von der Stadtgrenze zu Mönchengladbach (MG) entfernt. Das Kuriose, vielen Menschen im Großraum NRW können MG oder NE nicht einordnen, das ist ja sooo weit weg. Das Gegenteil ist der Fall, vor allem weil diese Städte und Gemeinden sehr gut an das Autobahnnetz angeschlossen sind. Gut, den Gästen "von weiter weg" ist das egal wo der Ort ist, man stellt eher fest, dass es dort weniger Verkehrschaos wie in der Metropole Ruhrgebiet gibt und es anbindungstechnisch nicht so eine Einöde wie das Münsterland ist. Aber das wird nicht der Hauptgrund sein.

Sehr oft werden die Classic Days mit hohen Eintrittspreisen in Verbindung gebracht. Und das ist auch korrekt. Es erinnert manchmal an elitäre Veranstaltungen. In den vergangenen zwei Jahren wurden die Preise um über 35% angehoben. Nein, wir reden nicht von einem Sprung von 3€ auf 4€. Man hat mittlerweile die 30€ pro Tag erreicht. Da ist dann noch kein Getränk oder Essen dabei gewesen. Zwei Cola und ein Capri: 9,50€ bitte! Gut, man erhebt ein Pfand von 1€ auf die 0,33l Flasche. Ein Wunder, dass der Strohhalm nix kostet. In den vergangenen Jahren beklagten sich die normal sterblichen Besucher schon über die Preise, aber es war erträglich da viel geboten wurde. Man kann die Classic Days auch nur jedem mit etwas Benzin im Blut empfehlen, denn hier gibt es Fahrzeuge zu sehen, die man sonst nicht sieht und die auch sonst nicht auf normalen Veranstaltungen zu sehen sind. Auch weil diverse Stiftungen, Fahrzeughersteller und Museen hier Fahrzeuge zur Verfügung stellen. In diesem Jahr war jedoch alles anders, denn die OldtimerParkplätze auf dem Gelände platzten in diesem Jahr nicht auseinander, es war selbst nachmittags noch genug freier Parkraum zur Verfügung, die Seitengänge waren gänzlich leer. Schade.

Faktisch waren wenig Einzelgänger unterwegs, die Clubstände waren wie immer gefüllt. Von den Einzelgängern waren meist eher hochwertige Fahrzeuge unterwegs, Brot und Butter Autos waren in der Minderheit. Mit Ausnahme der Top Restaurierten. Schade.

Der Hammer war jedoch die Organisation. Die Hostessen und Ordner müssen alle mal eingewiesen werden – nicht nur in die Aufgaben! Eigentlich gab es nur Wichtigtuer und hohe Nasen neben widersprüchlichen Aussagen und persönlichen Meinungen. Man konnte ja im Vorfeld schon einiges über das neue Sicherheitskonzept lesen, aber hat nun mal nicht jeder Zeit dazu bzw. weiss genau wo welcher Platz und welcher Garten am Schloss sind. Eklig wird es nur, wenn die Camp-David-VIP-Fraktion da langlaufen darf wo der normale Besucher nicht rein kommt und einmal aussen rum geschickt wird. Schade.

Da ich in den vergangenen Jahren nie im Schloss, sprich im alten Fahrerlager, war, dachte ich mir, dieses mal gehste da mal zuerst hin. Denn immerhin ist es dieses Jahr umsonst, die Jahre zuvor wurde immer separat kassiert. Wie bereits erwähnt, wurden wir aussen rum geschickt, die VIPs durften frei passieren. Im Innenhof war jedoch nix los, ein paar ältere Bugatti und Konsorten die man draussen hätte sehen können. Viel Sponsoring von Mercedes für ein Lokal und eine Lounge – doch alles was hochnäsig und scheinbar nur mit der Camp-David-VIP-Karte angenehm zu geniessen. Ein Vollpfosten von Ordner meinte mich am Ende eines Durchgangs des Durchgangs Richtung Anfang zu verweisen, was deutlich länger gedauerter hätte als mich mit Kinderwagen einfach noch 3m gehen zu lassen. Ein älteres Gefährt auf Holzrädern musste angeschoben werden… Die gespiegelte Ignoranz meinerseits mit dem Kommentar zu meiner Frau "komm hier lang zu der ollen Mühle" hatte ihn dann doch verstummen lassen. Egal, es hat sich NICHT gelohnt zur alten Boxengasse zu gehen, denn wirklich Boxengasse war es nicht, es war nur Deko, ich weigere mich hier Show'n'Shine zu sagen. Schade.

Der anschliessende Rückweg durch den Garten war wenig spektakulär, vor allem weil bestimmte bekannte Fahrzeuge aus Museums und VIP Hand dort standen, für die dort bekanntermaßen nichts bezahlt wurde. Leider ist diese an sich schöne Veranstaltung zu einer VIP Laufschau und automobilistisch unbelasteten Zeitverweilveranstaltung geworden. Ich bin gerne bereit auch für eine gute Veranstaltung zu bezahlen, aber bitte, sie muß auch gut sein und mich nicht mit dem Gedanken nach Hause gehen lassen, nächstes Jahr Fahre ich nicht nach Schloss Dyck, vor allem nicht, wenn eine Parallelveranstaltung wie die BugShow in Spa stattfindet. Schade dass ich nicht da war. Schön dass ich weiss, was ich nächstes Jahr an dem WE machen werde!

Autos zum selberfahren? Die Selbstfahrer-Union

Nein, wir machen keine Werbung zum Fremdfahren, aber vor ziemlich genau 43 Jahren, im März 1970, kaufte Volkswagen die Selbstfahrer Union und legte damit den Grundstein mit Europcar 1989 ein erfolgreiches Vermietgeschäftsmodell zu etablieren. Zehn Jahre später war Volkswagen alleiniger Anteilseigner an Europcar. Nun, wie das so ist, Europcar wurde 2006 an einen Investor verscheuert, da das Leasingmodell und das Rundumsorglospaket deutlich profitabler sind. Allerdings musste man so auch auf eine gute Quelle für Vergleichsfahrzeuge verzichten, denn so manches Wettbewerbsfahrzeug wurde vollständig zerlegt, wieder montiert und verkauft oder gleich verschrottet oder zu weiteren Tests missbraucht.

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Eine neuer Marktbereich blühte in den letzten Jahren auf, auch weil es eine gute Möglichkeit ist seine Fahrzeuge bewegt und lebendig zu halten und um Kosten zu senken: Das Oldtimer-Mieten! Das Vermittlungs-Portal Oldtimer-Mieten.net bietet Interessierten die Möglichkeiten gezielt nach Fahrzeug- und Eventtypen sowie Region/Postleitzahl nach Angeboten zu suchen bzw. ein Angebot zu schalten. Die Webseite liefert sehr viele Informationen rund um das Thema Oldtimer mieten, angefangen bei den Kosten, dem üblichen Angebot, Sicherheit nicht nur für Kinder, Hinweisen zur Abwicklung, etc. aber auch echte ungeschönte Vorteile und Nachteile beim Oldtimer-mieten für Mieter und Vermieter - Denn auch Vermieten ist nicht völlig ohne Risiko behaftet! Hier lauern genug (auch lokale nicht pauschalierbare) Stolperfallen bei der Zulassungsbehörde, dem Finanzamt, der Versicherung, der Gewerbeaufsicht und so weiter und sofort. Die Webseite bietet genug Ansatzpunkte um Spontan-Gesellschafter abzuschrecken :-) Ein äusserst positives Beispiel sei in Form von Oldie-Classics aus Mönchengladbach genannt mit einer sehr interessanten Fahrzeugauswahl von Brot und Butter Auto bis hin zum Luxus-Mobil.

Am Ende steht halt immer die Frage, rechnet es sich oder nicht und was möchte ich damit erreichen ausser Frust und Ärger zu erzeugen? Für Enthusiasten mit Sicherheit eher schlechte Wahl, für Neueinsteiger, Interessierte, Ausprobierer, Unbedarfte und Kulissenliebhaber wohl erste Wahl. Für Unternehmer ist es auf jedenfall mit Arbeit verbunden, bietet aber bei einem bestehendem Betrieb und Oldtimer interessante Ausbaumöglichkeiten. Hat zwar alles nichts mehr mit der Selbstahrer-Union von einst gemeinsam, zeigt aber trotz allem Potential auf!

 

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