Checklisten oder was hab ich doch gleich vergessen?

Nicht nur die Saisonfahrzeugfahrer sollen von den Checklisten profitieren, auch die, die Ganzjahresfahrer haben etwas davon. Denn auch die Profis können sich nicht alles merken und können das ein oder andere Detail schon mal vergessen. Genau dafür sind Checklisten gemacht, um sich mit den wirklich relevanten Dingen zu beschäftigen.

 


 

Wintercheckliste

  • Funktion Beleuchtungseinrichtung

Funktionieren alle Lampen? Innen und Aussen? Ein Test sollte mit einem Helfer durchgeführt werden. Falls nicht kann dies in der (teils) geschlossenen Garage durchgeführt werden.

  • Scheinwerfereinstellung

Wohin leuchten die Scheinwerfer? Eine exakte Bestimmung kann nur durch einen Tester erfolgen. Im Herbst gibt es alljährlich den kostenlosen Lichttest in Autohäusern und an Tankstellen sowie beim TÜV & Co.

  • Zustand Wischanlage

Wischen die Scheibenwischer schlierenfrei? ist das Wischbild einwandfrei? Wenn nicht, Wischer tauschen! Heckwischer nicht vergessen!
Bewegt sich das Wischergestänge einwandfrei? Ist die Wischgeschwindigkeit gleichmäßig? Allzuoft gammelt das Wischergestänge fest und muß gängig gemacht werden.

  • Motorölstand

Der Ölstand sollte regelmäßig geprüft werden, besonders bei Inbetriebnahme nach der Sommerpause. Bitte auch auf Ablagerungen oder Kondensat am Peilstab achten

  • Kühlmittelstand

Ist noch genug Kühlwasser vorhanden? Wenn nicht, auffüllen, am besten mit frischem (und korrektem!) Frostschutzmittel.

  • Kühlmittelfrostschutz

Ist die Konzentration an Kühlerfrostschutz hoch genug? Ein Tester bringt ein unbestechliches Ergebnis. Bei Neubefüllung sollte das Mischungsverhältnis etwa 50:50 betragen.

  • Frostschutz Scheibenwaschanlage

Ist genug Frostschutzmittel im Scheibenwaschwassertank enthalten? In sehr harten Wintern kann auch pures Frostschutzmittel verwendet werden. 100% reines Frostschutzmittel wird heute eh nicht im freien Handel verwendet, oftmals ist es eine -20°C oder mehr Mischung mit Wasser. Ggf. sollte noch Reinigungsmittel hinzugefügt werden.

  • Funktion Scheibenwaschanlage

Funktionieren die Spritzdüsen? Diese setzen sich gern bei nichtgebrauch zu. Auch sollte das Leitungssystem gut gespült mit frischem Frostschutz sein. Zu oft ist Frostschutz im Tank, aber nicht in den Leitungen... Ach und übrigens, wie sehen die Wischerblätter aus? Auch wenn man im Winter durchaus Gefahr läuft aus versehen die Wischer über die zugefrorene Scheibe zu schrubbeln, sollte man die Investition nicht scheuen die alten Schlierenwischer gegen neue zu tauschen. Hier geht es um die eigene Sicherheit!

  • Starterbatterie

Hat die Batterie noch genug Saft? Eine Batterie hat ein sehr eigenwilliges Leben, man kann nur sehr schwer messen wie gut es Ihr geht. Sollte eine wenige Tage gelagerte Batterie weniger als 12,5V Spannung haben, dann sollte man Sie im Auge behalten. Im Zweifel hilft der Tausch. http://de.wikipedia.org/wiki/Starterbatterie

  • Keilriemen und Lichtmaschine

Auch wenn manch ein Fahrzeug keinen KEILriemen mehr besitzt, so sollte man sich vom zustand des Riemens und der Spannung dessen vergewissern. Auch die Lichtmaschine sollte einen kurzen Blick Wert sein, oftmals kann man die Kohlen prüfen und auch die Ladespannung sollte geprüft werden.

  • Sichtprüfung Bremsanlage

So, Winter ist vorbei, schnell weg damit... Dabei hat man vergessen, daß die Bremswirkung nicht mehr soo toll war. Ein Blick auf Bremsscheibe und Beläge sollte drin sein, spätestens beim Wechsel auf Winterräder. Sind die Bremsschläuche rissfrei und intakt? Auch sollte ein kurzer Blick auf den Bremsflüssigkeitsbehälter geworfen werden. Ist zu wenig drin, auffüllen. Der letzte Prüfpunkt sollte die Qualität der Bremsflüssigkeit sein. Wann war der letzte Wechsel? Das empfohlene Wechselintervall beträgt 2Jahre.

  • Winterräder

Im Winter sollte grundsätzlich mit Winterreifen gefahren werden. Allein die gesetzeslage lässt aktuell keinen anderen Rat zu. Eine Diskussion was möglich wäre und was nicht, ist vor dem Gesetz völlig uninteressant.

  • Reifenprofil

Haben die Reifen noch genug Profil? Auch wenn die gesetzliche Grenze 1,6mm beträgt, im Schnee kommt man damit genauso weit wie mit 0mm Profil. Es sollte also ausreichendes Profil vorhanden sein. Dass das Profil gleichmäßig abgefahren sein sollte, versteht sich von selbst.

  • Reifenluftdruck

Der Reifenluftdruck wird zu gerne einfach vergessen. Nach dem Wechsel auf Winterräder sollte er kontrolliert werden. Auch hier gilt, nicht zu wenig aufpumpen, es beeinträchtigt die Sicherheit, schadet dem Profil und erhöht den Kraftstoffverbrauch. Der Luftdruck sollte im "kalten" Zustand gemessen werden und nicht nach 500km Autobahnfahrt.

  • Dichtungen

Sind alle Dichtungen an Türen und Klappen dem Winter gewachsen? Es muß kein teures Spezialmittel sein, Vaseline reicht aus. Auftragen, einreiben und überschüssiges Material abtragen. Motorhaube nicht vergessen! Für Fensterführungen bietet es sich an, diese mit etwas Silikonspray zu behandeln.

  • Innenraumfilter/Pollenfilter

Diese Filter setzen sich mit der Zeit zu und beeinträchtigen die Lüfterleistung. Diese müssen regelmäßig getauscht werden. Nur so ist einwandfreie Sicht gewährt. Beim Tausch kann auch gleich das angesammelte laub aus dem Wassfangkasten entfernt werden.

  • Funktion Klimaanlage

Klima im Winter? Sicher das! Sie trocknet vor allem die feuchte Luft und hilft beim freiblasen der Scheiben. Auch ist es ratsam die Klimaanlage im Winter regelmäßig einzuschalten um die Funktionsfähigkeit zu erhalten. Moderne Klimaautomatiken kann man auch das ganze Jahr laufen lassen. Dann sollten jedoch ab und zu Trocknungsphasen eingehalten werden.

  • Frontscheibe

Ist die Scheibe noch ganz? Hat Sie Steinschläge? Gibt es Risse? Die Scheibe sollte intakt sein. Durch Beschädigungen eindringendes Wasser kann Sie beim gefrieren wortwörtlich sprengen.

  • Verpflegung

Ja, auch im Winter, zumindest auf längeren Reisen. Es muß nichts zwingend warmes sein, allein eine Flasche Wasser und ein paar Snacks oder Süßes fürs Hirn können helfen. Heisser Kaffee aus der Thermoskanne ist im Falle des Falles ist dann einfach toll!

 

Hier eine kleine (Einkaufs-)Liste der täglichen Hilfsmittel die immer dabei sein sollten, habt Ihr sie schon drin?!

Eiskratzer?!

Enteisungsspray?!

Handschuhe?!

Starthilfekabel?!

Schneebesen?!

Scheibenfolie?!

Schwamm oder saugfähiges Tuch?!

passende Ersatz-Sicherungen?!

 

Der Fahrzeugliebhaber sollte jedoch auch dem Lack etwas Bedeutung schenken. Gerade im Winter ist er durch Streusalz und Steinschlägen seinen härtesten Feinden ausgesetzt. Eine gute Versiegelung auf Wachs- oder Chemiebasis sollte vor dem Winter sein. Auch wenn das waschen oftmals schwer fällt, so ist es doch sehr sinnvoll auch bei Handwäsche, im Winter in der Waschbox das Fahrzeug nur abzuspülen. Anhaftende Salzkrusten werden so beseitigt bzw. vermindert. Danach sollten sämtliche Dichtungen getrocknet werden. Auch schadet eine längere Autofahrt danach nicht.

 


 

Sommercheckliste

prinzipiell gelten im Sommer die gleichen Regeln wie im Winter. Batterien können auch im Sommer versagen und man benötigt Starthilfe oder ein Abschleppseil. Sicherungen brennen auch im Sommer gerne mal durch und lassen Lüftung und Licht stromlos - auch im Sommer ist's Nachts dunkel! Deshalb hier nur zusätzliche Punkte zum Winter:

  • Verpflegung

Im Sommer sollte man ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, daher sollte man auf längeren Touren immer ausreichend Wasser dabei haben. Lieber zu viel als zu wenig.

  • Funktion Klimaanlage

Selbstredend sollten Besitzer von Fahrzeugen mit Klimaanlage diese regelmäßig warten lassen. Kaum ein Hersteller nimmt diese in den Wartungsplan auf. Eine regelmäßige Kontrolle kann man selbst vornehmen, man merkt wie gut oder schlecht gekühlt wird und wie es möglicherweise früher mal war. Vor allem kleinere Werkstätten bieten den Klimaservice zum kleinen Kurs an, da lohnt es sich nicht zwingend dies selbst zu erledigen. Wichtig ist, dass das Kompressoröl in ausreichendem Maße vorhanden ist, denn wenn der Kompressor trocken läuft ist ein baldiger Ausfall sehr wahrscheinlich.

  • Sommerräder

Im Sommer empfiehlt es sich mit Sommerreifen zu fahren. Die meisten Customizer fahren eh schicke Alus oder klassische Stahlfelgen mit sportlichem oder zeitgenössischem Profil. Dailydriver und Wenigfahrer haben u.U. je nach Anforderung und Region die Möglichkeit mit Ganzjahresreifen über die Runden zu kommen. Grundsätzlich: Ausreichend Profil! Gerade in den letzten Jahren gab es genug nasse Sommer und starke Platzregen.

  • Funktion Schiebedach

Wer eins hat, sollte es pflegen, am besten zum Saisonstart. Etwas Silikonöl (oder abweichend nach Herstellerangabe) auf Führungen und Dichtungen, Abläufe freilegen und ggf. 'nen Wasserablauftest machen.

 

Hier eine kleine (Einkaufs-)Liste der täglichen Hilfsmittel die auch im Sommer  immer dabei sein sollten, habt Ihr sie schon drin?!

Sonnenbrille?!

Scheibenreinigungstücher (Feuchttücher)?!

Sonnenschutz für's Armaturenbrett?!

mittelgroßes Handtuch?!

Sonnencreme?!

Starthilfekabel?!

passende Ersatz-Sicherungen?!

 

 


 

Starthilfe – Ein Geben und Nehmen

Wer kennt die Situation nicht, egal ob nach oder während eines Festivals, bei vergessener Beleuchtung oder heftigen Minusgraden – Man dreht den Zündschlüssel und es passiert nichts oder der Anlasser krächsts und schweigt… Die Batterie ist leer und hoffentlich nicht völlig tot.

Starthilfe ist an sich sehr einfach, es bedarf keinerlei Voodoo! Starthilfe heisst einfach eine volle Batterie einer leeren parallel zu schalten. Also alles ganz einfach! Es ist daher völlig unverständlich, warum manche Vereine eine Zauberschow daraus machen. Alle graue Theorien, Voodoo und Einzelschicksale haben so manche Hexerei hervorgerufen. Vielleicht hilft auch ein Blick in die Historie zum Verständnis.

Masse oder Minus? – Minus. All zu oft wird erwähnt, man solle das "schwarze" Kabel des leeren Fahrzeugs an einen Massepunkt klemmen und nicht an die Batterie. Hintergrund ist, das speziell entladene Batterien stärker gasen, d.h. es entsteht ein Knallgasgemisch welches durch Funken entzündet werden kann. Funken entstehen sehr häufig beim anklemmen des Starthilfekabels.  Im Regelfall ist jedoch die Batterie im Motorraum und die Motorhaube ist geöffnet. Desweiteren ist das Fahrzeug meist draussen, hier weht immer ein Lüftchen. Auch in so mancher Garage soll dies vorkommen. Entstehendes Knallgas wird sich so nicht lange konzentriert halten können. Auch ist es unwahrscheinlich, das die auch beim Anklemmen an Masse entstehenden Funken das Gemisch NICHT zünden könnten… gerade bei älteren Fahrzeugen ist es zudem schlecht, die korrodierte Masseleitung vom z.B. Motor an die Karosse als Leiter zu verwenden. Der Leitungswiderstand ist deutlich größer als notwendig.

Zigarettenanzünder? – Bitte nicht! Nicht lebensgefährlich aber fahrlässig! Die Anzünder sowie der Kabelbaum dahinter sind nicht für die hohen Stromstärken des Anlassers ausgelegt. Im besten Fall fliegt sofort eine Sicherung, im schlimmsten schmort der Kabelbaum oder fängt sogar Feuer. Auch das Laden über ein Spenderfahrzeug sollte nicht ausgeübt werden, um die Batterie nennenswert zu laden, müsste das Fahrzeug sehr lange laufen und auch hier wären gerade bei leeren Batterien die Ladeströme deutlich zu hoch. Ein simpler Vergleich der Kabelquerschnitte der verschiedenen Starthilfekabel sollte alles erklären. Gute Starthilfekabel haben Querschnitte um 20mm².

rot oder schwarz? – Scheissegal! Den Elektronen ist es ziemlich egal wo der Stromkreis geschlossen wird. Alles andere ist Voodoo! Spannungsspitzen entstehen so oder so. Wer bei als elektrisch empfindlich geltende Fahrzeuge besitzt, sollte grundsätzlich Starthilfekabel mit Schutzelektronik verwenden. Bei alten Fahrzeugen und aktuellen Modellen sollte das nicht notwendig sein. Funkenbildung ist je nach Batteriezustand auch an beiden Polen möglich. Sollte eine Batterie gasen (die Leere), so dass sie explodiert, dann ist es eh fragwürdig wie weit man damit kommen würde. Daher wenn man auf Nummer sicher gehen will: erst die leere Batterie anklemmen, dann die volle Batterie.

Grundsätzlich sollte eine einmal leer gezogene Batterie auf Ihre Leistungsfähigkeit überprüft werden. Hat die Batterie keine 80% Ihrer Kapazität mehr, so sollte sie nur noch sehr bewusst eingesetzt werden. Wer selten fährt sollte sie regelmäßig prüfen und ggf. eine Ersatzbatterie parat haben. Dies kann gerade beim einem größeren Fuhrpark durchaus Sinn machen. Daily Driver die viel unterwegs sind, sollten sich nach einer neuen Alternative bemühen.

Wenn eine Batterie einen Totalausfall zeigt, sollte man die Ladeeinrichtung des Fahrzeugs, d.h. Lichtmaschine/Generator samt Regler und Freilauf sowie Kabelbaum und Stecker, überprüfen, um bei einem Fehler in diesen Bereiche eine (Vor-)Schädigung der neuen Batterie zu verhindern. Oft liegt ein Defekt auch "nur" an vergammelten Klemmen/Kabeln, verschliessenen Kohlen oder einem defekten Freilauf. Man sollte, speziell bei neueren Fahrzeugen, vor dem Wechsel einer Batterie in der Bedienungsanleitung nachschlagen was zu beachten ist. Denn manche Radios, Alarmanlagen und Steuergeräte (z.B. Fensterheber, Zentralverriegelung, Schiebedach) müssen nach dem Anklemmen mit Codes oder besonderen Bedienschritten erneut angelernt werden.

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